Verdacht auf Manipulation jetzt auch bei Euro 6 Diesel
Recherchen des SWR zeigen, dass VW es auch bei Fahrzeugen mit dem Dieselmotor EA 288 und der Abgasnorm Euro 6 möglicherweise mit den Emissionswerten nicht so genau genommen und eine Software verwendet hat, die erkennt, ob sich das Fahrzeug im Prüfmodus befindet. Dann wird eine ausreichende Menge des Harnstoffs AdBlue eingespritzt, um die Emissionsgrenzwerte einzuhalten. Im Straßenverkehr wird die AdBlue-Zufuhr dann gedrosselt. VW dementiert den Vorwurf, der SWR beruft sich allerdings auf interne VW-Dokumente, die dem Sender vorliegen.
Demnach wird in dem Motor der Typs EA 288 eine sogenannte Zykluserkennung verwendet. Durch diese Funktion wird erkannt, ob ein Abgastest bei dem Fahrzeug durchgeführt wird. Der SWR zitiert aus den internen VW-Unterlagen, dort heißt es: „Nutzung und Erkennung des (…) NEFZ, um die Umschaltung der Rohemissionsbedatung streckengesteuert auszulösen.” Zur Erläuterung: NEFZ ist ein Abgas-Testverfahren der EU auf einem Rollenprüfstand. Für den Abgasexperten Axel Friedrich, der u.a. Experte im Diesel-Untersuchungsausschuss des Bundestags war, deutet alles darauf hin, dass auch beim Motor EA 288 eine Abschalteinrichtung verwendet wird.
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