Es geht um Tausende Euro: Deutschland prüft den Rentenfaktor!
Haben Sie eine Riester-Rente, eine betriebliche Altersvorsorge, eine private Rentenversicherung oder einen Rürup-Vertrag? Wenn ja, dann könnte es sein, dass Ihre Rente unbemerkt um Tausende Euro abgesenkt wurde. Und zwar durch Senkung des sogenannten Rentenfaktors.
Hintergrund: Über 30 Millionen privaten Rentenversicherungen in Deutschland haben – vor allem, wenn sie fondsgebunden sind – eines gemeinsam: den Rentenfaktor. Der Rentenfaktor bestimmt, wie viel Rente der Versicherer später im Monat auszahlt. Liegt der Rentenfaktor zum Beispiel bei 35, bekommen Sie pro 10.000 Euro Guthaben 35 Euro im Monat.
Und um den Rentenfaktor gibt es Streit vor deutschen Gerichten. Bisher meinten die Versicherer, dass Sie den Rentenfaktor dank einer vertraglichen Klausel einfach senken dürfen und damit die spätere Rente kürzen.
Dieses vermeintliche Anpassungsrecht haben die Versicherer in der Vergangenheit auch bereits oft genutzt. Zum Beispiel hat die Allianz 2021 bei rund 750.000 Verträgen den Rentenfaktor gesenkt. Und auch die Zurich Lebensversicherung hat zahlreiche Verträge angepasst und damit Versicherten die Rente gekürzt.
Doch damit dürfte jetzt Schluss sein, wie das Urteil des Landgerichts Köln (Az. 26 O 12/22) zeigt.