Inflation und Zinswende als Schuldenfalle
Inflation in Deutschland
Die hohe Inflation trifft Menschen mit niedrigen Einkommen bis zu dreimal härter als Gutverdiener. Zu dieser Einschätzung kommt der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) Marcel Fratzscher nach einem Bericht des Handelsblatts. Der Grund dafür sei, dass diese Personengruppe einen großen Teil ihres monatlichen Einkommens für Dinge wie Lebensmittel ausgeben muss, die von starken Preisanstiegen besonders betroffen sind.
Im Februar lag die Inflationsrate bei 8,7 Prozent. Als Grund gelten der Ukrainekrieg und die gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreise.
Düstere Prognose: Überschuldungsquote steigt
Die Creditreform, eine der führenden Bonitäts-Auskunfteien in Deutschland, erwartet, dass sich die wirtschaftliche Situation für viele Privathaushalte trotz staatlicher Gegenmaßnahmen weiter stark verschlechtern wird und die Überschuldungsquote steigt. Neben der Inflation, so die Creditreform-Wirtschaftsforschung, trügen der Energieumbau und die Zinsanhebungen der EZB dazu bei. Man rechne daher mit über neun Prozent überschuldeten Personen bis Ende 2023. 2022 waren noch 8,48 Prozent gezählt worden. Die Creditreform erwartet auch eine Verschlechterung der Situation von Unternehmen, zumal staatliche Unterstützungsmaßnahmen heruntergefahren würden.
Quelle: Handelsblatt
Andre Kraus ist Fachanwalt für Insolvenzrecht und Gründer der KRAUS GHENDLER RUVINSKIJ Anwaltskanzlei. Seit 2012 ist er auf die Entschuldung und Beratung von Personen mit finanziellen Schwierigkeiten spezialisiert.
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