Riesen-Pleite schockt die Buchbranche
Schock für die Buchbranche: Verschiedene Firmen der Weltbild-Gruppe haben beim Amtsgericht Augsburg Insolvenz angemeldet. Dazu gehören die Jokers GmbH & Co. KG, die Fitz & Huxley Commerce GmbH, die kinderwelt tausendkind GmbH, Bücher.de sowie die D2C digital GmbH und die D2C Logistics GmbH. Mutterkonzern ist die WB D2C Group, die nach eigenen Angaben 2000 Mitarbeiter beschäftigt.
Schon in den vergangenen Tagen hatten einzelne Ableger der WB D2C Group Insolvenz angemeldet. Bereits im Juni hatte die Weltbild GmbH & Co. KG einen Insolvenzantrag gestellt. Damals war die Führungsspitze sowohl in der Gruppe als auch in der Weltbild GmbH & Co. KG ausgetauscht worden. Zur WB D2C Group gehören allerdings auch noch weitere bekannte Anbieter, die bislang nicht insolvent sind.
Kostensteigerungen setzten Unternehmen unter Druck
2023 verzeichnete die Weltbild-Gruppe eigenen Angaben zufolge noch einen Jahresumsatz von 600 Millionen Euro. Als Hauptgrund für die Insolvenz wurde nun eine Kostensteigerung durch die Krisen der vergangenen Jahre angegeben. Diese hätten das Unternehmen neben den weltweiten krisenbedingten Störungen der Lieferketten unter erheblichen Druck gesetzt. Neue aggressive Anbieter aus dem asiatischen Raum hätten die angespannte Wettbewerbssituation noch weiter verschärft.
Ob eine Restrukturierung gelingen kann ist angesichts der Schwierigkeit, die Finanzierungsströme innerhalb der Gruppe aufrecht zu erhalten, noch völlig unklar.
Quellen: Wirtschaftswoche, Merkur
Andre Kraus ist Fachanwalt für Insolvenzrecht und Gründer der KRAUS GHENDLER RUVINSKIJ Anwaltskanzlei. Seit 2012 ist er auf die Entschuldung und Beratung von Personen mit finanziellen Schwierigkeiten spezialisiert.
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