Rotlichtverstoß

Bußgelder und andere Sanktionen

Bei einem Rotlichtverstoß werden unterschiedliche Strafen verhängt. Diese sind von der jeweiligen Situation abhängig. Liegt ein einfacher Verstoß vor, beträgt das Bußgeld 90 Euro und es gibt einen Punkt in Flensburg. Werden dabei andere Verkehrsteilnehmer gefährdet, erhöht sich das Bußgeld auf 200 Euro, es gibt zwei Punkte und zusätzlich einen Monat Fahrverbot. Ebenfalls zwei Punkte und einen Monat Fahrverbot sowie 240 Euro Geldbuße droht dem Fahrzeugführer, wenn er einen Sachschaden verursacht.

Handelt es sich um einen qualifizierten Rotlichtverstoß, fällt die Strafe höher aus. Die untere Grenze beträgt 200 Euro, zwei Punkte in Flensburg und einen Monat Fahrverbot. Bei Gefährdung und Sachbeschädigung liegt die Geldbuße bei 320 Euro bzw. 360 Euro und wie in den anderen Fällen gibt es zwei Punkte sowie ein einmonatiges Fahrverbot.

Allerdings besteht die Möglichkeit, dass Geldbuße und Fahrverbot noch höher ausfallen.
Fahranfänger in der Probezeit sind – neben der Strafe, die verhängt wird – bei einem Rotlichtverstoß in der Regel dazu verpflichtet, an einem Aufbauseminar teilzunehmen, zusätzlich verlängert sich die Probezeit auf vier Jahre.

Für die verhängte Strafe muss derjenige aufkommen, der während des Rotlichtverstoßes hinter dem Steuer saß, nicht zwingend der Fahrzeughalter.

Bußgeldkatalog Rotlichtverstoß für Kfz-Fahrer

Überwachung der Ampeln

Um Rotlichtsünder zu überführen, werden die Ampeln entweder stationär oder mobil überwacht. Die stationäre Überwachung erfolgt durch eine hinter der Kreuzung aufgebauten Anlage, die umgangssprachlich als “Blitzer” bezeichnet wird. Diese ist mit der Ampel verbunden, sodass der Blitzer aktiviert wird, wenn die Rotphase einsetzt. In der Fahrbahn befinden sich hinter der Haltelinie und vor dem Bereich der Lichtzeichenanlage zwei Induktionsschleifen. Wird eine der Schleifen überfahren, wird geblitzt.

Mobile Überwachung bedeutet eine Kontrolle der Polizei oder der Ordnungsbehörden durch Personal unmittelbar vor Ort. Die betroffenen Fahrzeugführer werden in der Regel sofort angehalten, damit eine zweifelsfreie Identifikation erfolgen kann. In manchen Fällen setzen die Beamten bei der Überwachung eine Videoanlage ein.

Hilfe durch einen Anwalt

Wer über eine rote Ampel fährt, riskiert eine Strafe.

Im Falle eines Rotlichtverstoßes ist es empfehlenswert, sich bei einem Anwalt für Verkehrsrecht Hilfe zu holen; auch, um die Erfolgschancen bei einem Einspruch zu erhöhen. Dabei gibt es verschiedene Optionen. Beispielsweise kann aufgrund einer fehlerhaften Messung (keine Technik ist ohne Fehler) das verhängte Bußgeld abgewendet werden. Weitere Faktoren, die einen Einspruch begründen, sind der Aufbau der Messanlage, die Durchführung der Messung sowie die Qualität der Blitzerfotos. Ein vermeintlicher Rotlichtverstoß kann auch dann vorliegen, wenn der Blitzer fälschlicherweise durch einen Defekt aktiv geworden ist, obwohl die Ampel nicht auf Rot stand.

Neben der Abwendung des Bußgeldes kann durch die Unterstützung eines Anwaltes evtl. auch das Fahrverbot abgewendet werden. Dies ist möglich, wenn nachgewiesen werden kann, dass ein Fahrverbot weitreichende, unzumutbare Folgen für den Rotlichtsünder hätte, wie z. B. Gefahr des Jobverlustes. Die beste Strategie der Verteidigung ist schlussendlich immer vom Einzelfall abhängig.

Rotlichtverstoß als Radfahrer und Fußgänger

Wenn Radfahrer beim Rotlichtverstoß erwischt werden, blüht ihnen ebenfalls eine Strafe, was sogar Auswirkungen auf die Fahrerlaubnis haben kann, sofern der Rotsünder einen Führerschein besitzt. Ab 60 Euro Bußgeld, gibt es mindestens einen Punkt in Flensburg. Zudem gibt es auch bei Fahrradfahren einen einfachen bzw. einen qualifizierten Rotlichtverstoß. Je nach Situation liegt das Bußgeld bei 60 bis 120 Euro (einfacher Verstoß) und 100 bis 180 Euro (qualifizierter Verstoß).

Bußgeldkatalog Rotlichtverstoß für Fahrradfahrer

Bei Fußgängern wird nicht zwischen einem einfachen und einem qualifizierten Rotlichtverstoß unterschieden, dennoch droht ein Bußgeld. Dieses beträgt 5 Euro bzw. 10. Euro, wenn ein Unfall verursacht wird. Sind Fußgänger Wiederholungstäter und öfters auffällig, müssen sie mit Punkten in Flensburg rechnen und evtl. sogar mit dem Entzug des Führerscheins.

Bußgeldkatalog Rotlichtverstoß für Fußgänger

Grüner Pfeil als Sonderregelung

Hinsichtlich des berüchtigten grünen Pfeils, der das Abbiegen erlaubt, auch wenn die Ampel auf Rot stehen sollte, ist zu beachten, dass hier je nach Verhalten des Fahrzeugführers ebenfalls ein Rotlichtverstoß vorliegen kann. Am grünen Pfeil muss vor dem Abbiegen an der Haltelinie angehalten werden und Rücksicht auf die anderen Verkehrsteilnehmer genommen werden; diese dürfen nicht gefährdet werden. Andernfalls drohen Strafen: 70 Euro Geldbuße und einen Punkt in Flensburg sind fällig, wenn vor dem Abbiegen nicht gestoppt und angehalten wird. Bei Gefährdung des freigegebenen Verkehrs liegt die Geldbuße bei 100 Euro und es gibt ebenfalls einen Punkt. Wird ein Unfall verursacht droht eine Geldbuße von 120 Euro, genauso ein Punkt in Flensburg.

Rotlichtverstoß im Ausland

Auch im Ausland muss man sich als Verkehrsteilnehmer an Regeln halten. Bei Verstößen drohen höhere Strafen als in Deutschland, u. a. wenn man über eine rote Ampel fährt. Besonders tief muss man in Norwegen in das Portemonnaie greifen, das Bußgeld beträgt nämlich 630 Euro. In anderen Ländern gilt eine Mindestsumme, je nach Situation liegt das Bußgeld darüber.

Rotlichtverstoß – Alles was Sie wissen müssen