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Ein Rostfleck an der Karosserie? Es gibt Schlimmeres. Die Scheibenwischer sind defekt? Geht zur Not auch mal ohne, es regnet ja sowieso nicht. Das Gebläse an der Windschutzscheibe ist kaputt? Man kann ja nicht gleich alles reparieren lassen. Aber: die Bremsen funktionieren nicht? Da schrillen selbst bei dem sorglosesten Autofahrer sämtliche Alarmglocken. Nicht ohne Grund: in einer Gefahrensituation plötzlich bremsen zu müssen, aber nicht richtig bremsen zu können, ist ein absoluter Alptraum. Daher ist die Sorge um den Zustand der Bremsen ebenso notwendig wie berechtigt. Gleich mehrere Begriffe fallen einem in dem Zusammenhang ein: Bremsbeläge, Bremspedal, Bremsscheiben, und Bremsflüssigkeit. Aber was ist das eigentlich: Bremsflüssigkeit? Welche Funktion hat sie und warum ist sie so wichtig?
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Beim Vorgang des Bremsens eines Fahrzeugs muss die auf das Bremspedal wirkende Kraft auf die Bremsen übertragen werden. Die meisten Fahrzeuge sind dabei mit sogenannten hydraulische Bremssystemen ausgestattet. Hierbei wird die Kraft über Bremsleitungen, in denen sich Bremsflüssigkeit befindet, vom Pedal auf die Radbremse übertragen: das Durchdrücken des Bremspedals erzeugt einen Druck in der Bremsflüssigkeit, und der wird auf die Bremsen übertragen – je stärker das Pedal durchgedrückt wird, desto stärker wirken die Bremsen. Bei der Zusammensetzung und der Beschaffenheit der Bremsflüssigkeit spielen etliche physikalische bzw. chemische Eigenschaften eine Rolle, unter anderem Temperaturbeständigkeit, Zähflüssigkeit (Viskosität) und ein ausreichend hoher Siedepunkt. Hauptsächliche Bestandteile der Bremsflüssigkeit sind verschiedene mehrwertige Alkohole (Polyglykolverbindungen).
Wichtig ist, dass die Bremsflüssigkeit auch „wasseranziehend“ (hygroskopisch) ist, sodass mit der Zeit ihr Wassergehalt steigt – mit der Folge, dass Siedepunkt und Zähflüssigkeit abnehmen und dadurch die Wirkung des Bremssystems beeinträchtigt werden kann. Auch die verschiedenen Materialien der Bremsanlage werden in der Folge stärker angegriffen bzw. zersetzt. Aus diesem Grund ist ein regelmäßiger Wechsel der Bremsflüssigkeit nötig.
Nicht nur der Zustand der Bremsflüssigkeit ist relevant. Auch der Füllstand, also die Menge der Flüssigkeit, beeinflusst die Funktionstüchtigkeit der Bremsen. Ist der Füllstand zu niedrig, ist die Kraftübertragung zwischen Bremspedal und Bremsen unter Umständen nicht mehr ausreichend. Bremsflüssigkeit kann beispielsweise auslaufen, wenn Bremsleitungen defekt sind. Bei einem zu niedrigen Füllstand muss die Bremsflüssigkeit nachgefüllt werden.
Bei jeder Hauptuntersuchung (HU) wird die Bremsflüssigkeit standardmäßig sowohl auf ihren Zustand als auch auf ihren Füllstand überprüft. Stellt der TÜV dabei Mängel fest, wird – bis die Mängel behoben sind – keine Plakette ausgestellt.
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Damit die Bremsen funktionstüchtig bleiben, muss die Bremsflüssigkeit – genau wie die Bremsen selbst – regelmäßig ausgetauscht bzw. nachgefüllt werden. In der Regel ist dies spätestens alle zwei Jahren der Fall. Ob ein Wechsel der Bremsflüssigkeit erforderlich ist, lässt sich – auch für den Laien – an verschiedenen Anzeichen festmachen, etwa quietschende Bremsen, abnehmende Bremswirkung oder gar ein Ausfall der Bremsen. Nimmt der Fahrer derartige Anzeichen war, sollte er in einer Werkstatt umgehend die Bremsflüssigkeit kontrollieren lassen.
Fachmännisch wird die Notwendigkeit eines Bremsflüssigkeitswechsels über deren Siedepunkt festgestellt. Der Siedepunkt ungebrauchter („frischer“) Bremsflüssigkeit liegt zwischen 200 und 260 Grad Celsius. Durch die mit der Zeit unvermeidliche Wasseraufnahme sinkt die Siedetemperatur auf deutlich unter 200 Grad. Wenn sie ca. 30 % niedriger ist als bei der Befüllung (also etwa 140 bis 180 Grad Celsius), ist ein Wechsel fällig.
Während das Nachfüllen von anderen Flüssigkeiten bzw. Lösungen wie Motoröl oder Scheibenwischwasser vergleichsweise einfach ist und das Fahrzeug direkt wieder in Betrieb genommen werden kann, ist das Wechseln der Bremsflüssigkeit ein aufwendiger Vorgang. Denn nur mit dem Austausch der Flüssigkeit ist es nicht getan, im Anschluss daran müssen die Bremsen entlüftet werden, damit vorhandene Luft aus den Leitungen entweicht und restliche alte Bremsflüssigkeit ausläuft. Dies geschieht durch das gleichzeitige Betätigen des Bremspedals und das Öffnen des Bremsventils – hierfür müssen mindestens zwei Personen “Hand anlegen”. Ist das Bremspedal komplett durchgedrückt, kann das Ventil wieder verschlossen werden – und die Bremsen sind entlüftet. Nach dem Entlüften der Bremsen muss das Bremspedal etwa 20 bis 30 Mal durchgetreten werden, um die neue Bremsflüssigkeit in die Bremsleitungen zu pressen.
Ein Wechsel der Bremsflüssigkeit inklusive Entlüften der Bremsen und Entsorgung der Flüssigkeit kostet in der Werkstatt rund 50 Euro.
Auch beim Motorrad ist es für die Funktionstüchtigkeit der Bremsen und damit für die Verkehrssicherheit unerlässlich, die Bremsflüssigkeit auszutauschen. Motorradbesitzer müssen hierbei – abhängig von Modell und Bremssystem – mit durchschnittlich 100 Euro Kosten rechnen.
Grundsätzlich dürfen Kfz-Besitzer die Bremsflüssigkeit an ihrem Fahrzeug selbst wechseln; verboten ist dies nicht – allerdings auch nicht ratsam. Denn die oben beschriebenen Maßnahmen zum Prüfen, Entleeren, Neubefüllen und abschließenden Testen des Systems sind aufwendig, benötigen spezielle Geräte, erfordern Geschick und Fachkenntnisse, die Mitarbeit anderer und sind relativ kostenintensiv – und das bei einem der für die Fahrsicherheit wichtigsten technischen Systeme. Zudem muss die (giftige und ätzende) alte Bremsflüssigkeit ordnungsgemäß entsorgt werden, sonst droht unter Umständen eine Anzeige wegen Umweltverschmutzung und eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren (§ 326 StGB).
Den Wechsel der Bremsflüssigkeit sollte man daher besser den Fachleuten in der Autowerkstatt überlassen.
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Dr. V. Ghendler ist Rechtsanwalt und Partner unserer Kanzlei. Als Verkehrsrechtsexperte vertritt er mit seinem spezialisierten Team bundesweit die Interessen von Verkehrsteilnehmern.
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