Insolvenzen Anfang Mai: Signa Retail, McTrek, weitere
Signa Retail GmbH zahlungsunfähig
In der Signa-Gruppe ist nun auch die Beteiligungsgesellschaft für Kaufhäuser insolvent. Über die Signa Retail GmbH wurde in Wien ein Insolvenzverfahren eröffnet. Die Verbindlichkeiten der Signa Retail GmbH sollen bei etwa 1,1 Milliarden Euro liegen. Sie geriet in Schieflage, nachdem die von René Benko gegründete Signa Holding Ende 2023 Insolvenz angemeldet hatte und die Handels-Beteiligungsgesellschaft nicht mehr finanzieren konnte.
Babynahrungshersteller Töpfner in Bedrängnis
Auch der bayerische Babynahrungshersteller Töpfer hat Insolvenz beantragt. Vorgesehen ist ein Verfahren in Eigenverwaltung, in dem der Geschäftsbetrieb weitergeführt und ein Sanierungskonzept erarbeitet werden soll.
Grund für die Insolvenz des 1911 gegründeten Unternehmens sollen Kostensteigerungen und Umsatzrückgänge sein. Den Großteil des Umsatzes erzielt das Unternehmen im Ausland. Die Corona-Pandemie brachte einen Markteinbruch in China mit sich. Auch gestiegene Energie- und Personalkosten machen dem Unternehmen zu schaffen.
Reifen Hinghaus GmbH ebenfalls betroffen
Auch die Reifen Hinghaus GmbH, mit ihrer bekannten Marke „King Meiler“, reiht sich in die Abfolge von Insolvenzen ein. Das Unternehmen ist auf die möglichst umweltfreundliche Runderneuerung von Pkw-Reifen spezialisiert und wirbt mit CO₂-neutralen Reifenprodukten, die unter der Verwendung von möglichst wenig Ressourcen und Energie hergestellt werden. Angesichts der schlechten marktwirtschaftlichen Lage im Land, des Preisdrucks im Energiesektor, der Billig-Importreifen und der Versäumnisse in der Politik könne sich der Hersteller aber nicht mehr behaupten, hieß es von Unternehmensseite.
Filialschließungen nach McTrek Insolvenz
Dunkle Wolken auch über der Outdoor-Kette McTrek. Ihre Insolvenz war bereits im März bekannt geworden. Dennoch betrieb das Unternehmen zunächst noch elf Filialen weiter. Zum 1. Mai wurden nun alle Standorte geschlossen.
Die McTrek-Insolvenz markiert das Ende eines Unternehmens, das trotz aller Bemühungen nicht gerettet werden konnte. Nun ist klar, dass kein Käufer gefunden werden kann und keine Sanierung mehr möglich ist.
Für eine Weiterführung des Unternehmens hätte nach Auskunft des Insolvenzverwalters neue Ware eingekauft werden müssen. Seit Januar war aber offenbar nicht einmal genug Geld da, um Mieten und Löhne zu bezahlen, Zulieferer beklagten sich über offene Forderungen. Auch Gespräche über Kredite waren gescheitert.
Quellen: dpa, t-online, chip, Merkur, nordbayern.de
Andre Kraus ist Fachanwalt für Insolvenzrecht und Gründer der KRAUS GHENDLER RUVINSKIJ Anwaltskanzlei. Seit 2012 ist er auf die Entschuldung und Beratung von Personen mit finanziellen Schwierigkeiten spezialisiert.
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