Bauverzögerung und Bauträgerinsolvenz: Was können Käufer unternehmen?
Häufung von Insolvenzen
Die Insolvenzen unter Immobilien-Projektentwicklern häufen sich. Bekannte Beispiele sind Euroboden, Development Partner oder Project Immobilien. Auch die Adler Group. Kuhn-Bau und die Gerchgroup sind in schweres Fahrwasser geraten.
Projektentwickler kümmern sich um die gesamte Entwicklung und Finanzierung von Bauprojekten und setzen meist verhältnismäßig wenig Eigenkapital ein. Sie nutzen stattdessen Kredite – ein Konzept, das in Zeiten steigender Zinsen nicht mehr aufgeht. Hinzu kommen inflationsbedingt stark gestiegene Materialkosten und Auftragsrückgänge.
Problematisch ist auch, dass sich die Phasen eines Bauprojektes überschneiden: Immobilie werden meist schon vermarktet, während sie noch in Planung sind. Häufig finanzieren sich Projekte auch wechselseitig. Treten bei einem Projekt Probleme auf, kommt es daher schnell zu einer Kettenreaktion, die auch andere Projekte erfasst.
Verzögerungen nehmen zu
Laut der Unternehmensberatung Bulwiengesa AG werden gut 23 % aller Flächen später fertig, als noch zu Ende 2022 geplant. Besonders stark betroffen sind davon Bürogebäude (34 %), aber auch bei den Wohnimmobilien wurden 18 % Verzögerungen verzeichnet.
Aber was können Kunden tun, wenn Ihr Projekt ins Stocken kommt oder ihr Bauträger gar Insolvenz anmeldet? Ein Überblick.
Andre Kraus ist Fachanwalt für Insolvenzrecht und Gründer der KRAUS GHENDLER RUVINSKIJ Anwaltskanzlei. Seit 2012 ist er auf die Entschuldung und Beratung von Personen mit finanziellen Schwierigkeiten spezialisiert.
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