Studie: Großinsolvenzen steigen an
Laut einer Studie des Kreditversicherers Allianz Trade verzeichnet die deutsche Wirtschaft zunehmend große Insolvenzen, die zunehmend an das Rekordniveau von 2020 heranreichen. 2020 steht mit 58 Großinsolvenzen im Gesamtjahr für den höchsten Stand an Insolvenzen seit 2016.
Als Großinsolvenzen bezeichnet man Insolvenzen von Firmen mit einem Jahresumsatz von mindestens 50 Millionen Euro. Beobachtet wird angesichts der schwachen Konjunktur eine deutliche Zunahme großer Unternehmenspleiten insbesondere im Einzelhandel, bei Krankenhäusern und im Maschinenbau.
In den ersten neun Monaten des Jahres 2023 wurden in Deutschland bereits 45 große Insolvenzfälle verzeichnet, was im Vergleich zum Vorjahr (26 Fälle) und 2021 (17 Fälle) einen deutlichen Anstieg darstellt. Besonders betroffen waren Textilunternehmen und Modeeinzelhändler sowie Kliniken. Weitere große Insolvenzen gab es im Maschinenbau, in der Metall- und in der Baubranche.
Unabhängig von der Unternehmensgröße waren bislang im Baugewerbe die meisten Insolvenzfälle zu verzeichnen, gefolgt von Handels- und Dienstleistungsunternehmen. Besonders der Handel verzeichnete einen starken Anstieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, und auch das Gastgewerbe ist unter Druck. Aufgrund der hohen Lebensmittelpreise sparen die Verbraucher bei anderen Ausgaben.
Quelle: welt.de, Allianz Trade, dpa
Andre Kraus ist Fachanwalt für Insolvenzrecht und Gründer der KRAUS GHENDLER RUVINSKIJ Anwaltskanzlei. Seit 2012 ist er auf die Entschuldung und Beratung von Personen mit finanziellen Schwierigkeiten spezialisiert.
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