Ursachen für Haushaltsschulden
Ein häufiges Problem bei Haushaltsschulden ist, dass sich viele nicht klar sind, wer für welche Schulden zuständig ist.
Viele Haushaltsschulden sind planmäßig und zum Beispiel für einen Hausbau oder die Anschaffung eines teuren Autos oder Haushaltsgegenstandes unerlässlich. In einer Partnerschaft ist es üblich und auch wirtschaftlich sinnvoll gemeinsam Schulden einzugehen, um so eine bessere Absicherung für eine Kredit oder ähnliches erreichen zu können. Banken wollen oftmals eine Absicherung durch mehrere Personen, sodass die Begründung von Schulden durch mehrer Personen gemeinschaftlich heutzutage geschäftsüblich sind. Sofern die Raten regelmäßig beglichen werden können und keine sonstigen Umstände hinzutreten stellen gemeinsame Darlehen einen völlig üblichen Vorgang im Geschäftsverkehr dar. Wird einer der Partner zahlungsunfähig, kann der andere dies durch sein Einkommen – zumindest für eine gewisse Zeit – abfangen, was dann schlussendlich für die Schuldner auch eine große finanzielle Erleichterung sein kann.
Was passiert bei Zahlungsunfähigkeit?
Jedoch können veränderte Lebensumstände oder sonstige unplanbare Ereignisse eine noch so sorgfältig geplante Finanzlage ins Wanken bringen.
Häufigste Ursachen für Haushaltsschulden sind die plötzliche Arbeitslosigkeit, Krankheit, eine Trennung oder Scheidung. Zudem kann ein Konsumverhalten, das über die finanziellen Möglichkeiten des Haushalts hinaus geht oder auch eine gescheiterte Finanzierung schnell zu finanziellen Problemen führen.
Werden Personen eines gemeinsamen Haushalt zahlungsunfähig, wird es oft kompliziert. Dann muss zunächst einmal “sortiert” werden. Auch wenn der Haushalt sich als “ein Schuldner” sieht und eine “gemeinsame Kasse” hat, ist bei der Bereinigung der Schulden streng nach den konkreten Vertragsverhältnissen im Einzelfall zu differenzieren.
Die erste große Aufgabe im Rahmen der Schuldenbereinigung ist es also zunächst zu schauen, wer in welchem Vertragsverhältnis tatsächlich Vertragspartner oder sonstiger Schuldner (zum Beispiel durch Schuldübernahme) geworden ist.
Diese Differenzierung stellt für viele Schuldner eine extreme Herausforderung dar. In der Praxis zeigt sich häufig, dass Lebenspartner davon ausgehen gemeinsam einen Vertrag mit der Bank geschlossen zu haben, juristisch betrachtet jedoch primär nur ein Vertragspartner haften, während der andere zum Beispiel nur im Rahmen einer Bürgerschaft herangezogen werden soll. Die Komplexität solcher Vertragsverhältnisse erfordert häufig zumindest juristische Kenntnisse im Überblick. So wird für Verbraucher die klare Differenzierung danach, wer für welche Schulden einzustehen hat nahezu unmöglich. In solchen komplexen Situationen ist es hilfreich sich einen juristischen Beistand zu suchen, der auch die komplexen Vertragsverhältnisse aufschlüsseln kann.
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