Elektroautobauer Fisker droht offenbar Insolvenz

Elektroautobauer Fisker droht offenbar Insolvenz

Die gehäuft auftretenden Insolvenzen machen auch vor ausländischen Unternehmen und selbst vor Zukunftstechnologien keinen Halt. Beunruhigende Meldungen kommen jetzt vom US-Elektroautobauer Fisker.

Das  Elektrofahrzeug-Start-up Fisker könnte nach Auskunft der Börsenaufsicht binnen 30 Tagen  Gläubigerschutz  beantragen. Grund soll eine versäumte Zinszahlung  von über 8 Millionen Dollar auf Wandelanleihen sein.

Bereits im März war Fisker nach einem extremen Absturz seines Aktienkurses, einem Wertverlust von  90 Prozent, von der New Yorker Börse ausgeschlossen worden. Auch die finanziellen Reserven des Unternehmens sollen dramatisch gesunken sein.

Fisker stoppte nun die Produktion seines Modells “Ocean” und versucht mit hohen Rabatten, seine Lagerbestände zu räumen.

Als Gründe für die Krise sieht Fisker die starke Konkurrenz und die Kaufzurückhaltung der Kunden, die angesichts steigender Kreditzinsen und einer allgemeinen wirtschaftlichen Unsicherheit größere Anschaffungen scheuten.

Zum Hintergrund:

Der Sitz des Autoherstellers Fisker Inc. befindet sich in Manhattan Beach, Kalifornien, USA. In den USA bezieht sich das Beantragen von Gläubigerschutz üblicherweise auf das Einreichen eines Antrags auf Insolvenz nach einem der Kapitel des US-amerikanischen Insolvenzgesetzes, bekannt als “Bankruptcy Code”. Kapitel 11 (Chapter 11) wird oft von Unternehmen genutzt, die weiterhin betrieben werden wollen, während sie ihre Geschäftsabläufe restrukturieren. Kapitel 11 erlaubt es dem Unternehmen, als „Schuldner in Eigenverwaltung“ zu agieren, d.h., das Management bleibt in der Regel im Amt und führt den Geschäftsbetrieb fort, während es einen Plan zur Reorganisation der Geschäfte und Schulden ausarbeitet. Dieser Plan muss von den Gläubigern genehmigt werden.