Deutsche Unternehmen zunehmend in finanziellen Schwierigkeiten
Eine deutlich gestiegene Zahl unbezahlter Rechnungen, ein Anstieg der Kreditausfälle und zunehmende Entlassungen: Diese Bestandsaufnahme macht die Creditreform Wirtschaftsforschung für weite Teile der deutschen Wirtschaft. Viele Unternehmen geraten zunehmend in Bedrängnis.
Coronapandemie, Energiekrise und Inflation
Die Einbußen durch die Coronapandemie, die Energiekrise und die Inflation haben zu zunehmenden finanziellen Schwierigkeiten geführt. Während die Geschäfte schlechter laufen, steigen die Kosten der Unternehmen. Viele sind durch die Rezession bei gleichzeitig steigenden Zinsen finanziell überfordert.
Zahlungsverhalten verschlechtert sich
Aufgrund dieser harten Bedingungen hat sich das Zahlungsverhalten der Unternehmen verschlechtert und es kommt zu längeren Zahlungsverzögerungen. Im ersten Halbjahr 2023 lag der durchschnittliche Zahlungsverzug bei 10,77 Tagen. Damit geht ein Anstieg der Kreditausfälle einher.
Die Forderungslaufzeit, die sich durch Addition von vereinbartem Zahlungsziel und Zahlungsverzug ergibt, ist auf 40,70 Tage gestiegen.
Um das Risiko von Ausfällen zu minimieren, haben viele Kreditgeber ihre Zahlungsziele verkürzt, auf ein durchschnittliches Zahlungsziel von 29,93 Tagen. Vor der Coronapandemie waren es noch rund 32 Tage.
Insolvenzen drohen
Die Creditreform prognostiziert für das restliche Jahr einen Anstieg der Zahlungsausfälle und potenzielle Folgeinsolvenzen.
Quelle: dpa
Andre Kraus ist Fachanwalt für Insolvenzrecht und Gründer der KRAUS GHENDLER RUVINSKIJ Anwaltskanzlei. Seit 2012 ist er auf die Entschuldung und Beratung von Personen mit finanziellen Schwierigkeiten spezialisiert.
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