Insolvenzen Anfang November

Der neue Monat beginnt mit einer Reihe von Insolvenz-Meldungen. Betroffen ist u.a. die Backkette Lila Bäcker, die beim Amtsgericht Neubrandenburg ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt hat. Die Unser Heimatbäcker Holding, die unter dem Namen Lila Bäcker auftritt, betreibt Filialen in Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Schleswig-Holstein. Gestiegenen Kosten infolge des Ukraine-Krieges und eine inflationsbedingte Zurückhaltung der Kunden haben dem Vernehmen nach zu der Schieflage geführt.

Insolvenz angemeldet hat auch das bayerischen Robotik-Unternehmen Franka Emika. Es wird nun vom bayerisch-chinesischen Konkurrenten Agile Robots übernommen. Dieser zahlt einen Kaufpreis von 28,5 Millionen Euro. Nach einem Bieter-Wettbewerb mit der Beteiligungsgesellschaft Schoeller und  Neura Robotics aus Metzingen hat der vorläufige Insolvenzverwalter Agile Robots den Zuschlag erteilt.

Schlechte Nachrichten kommen vom Leipziger Buchverlag Faber & Faber. Am 1. November hat das Amtsgericht Leipzig einen vorläufigen Insolvenzverwalter eingesetzt. Im Zuge der ausklingenden Corona-Pandemie hatten sich Neuerscheinungen des Hauses zunehmend  im Handel nicht mehr durchsetzen können. Bemühungen um Kooperationsmöglichkeiten mit anderen Verlagen waren ohne Erfolg geblieben.

Für Überraschung hat der Insolvenz-Antrag des Specialty-Pharma-Unternehmens PAION AG und seiner Tochtergesellschaft, der PAION Deutschland GmbH, beim Amtsgericht Aachen, gesorgt. Die Hintergründe sind noch unklar, es ist aber von Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang mit einer für das Unternehmen bedeutenden Finanzierung die Rede.

Am 7.11. wurde bekannt, dass auch das seit 250 Jahren bestehende Eisenwerk Hasenclever & Sohn, in der Gießereibranche einer der wichtigsten Anbieter, der u.a. Autohersteller wie Audi, BMW, Daimler, Ford und Porsche beliefert, Insolvenz angemeldet hat. Die gesamte Branche sah sich in den vergangenen Monaten mit erheblichen Kostensteigerungen konfrontiert. Im ersten Quartal 2022 war Hasenclever & Sohn insbesondere durch Energiekosten stark belastet. Daneben hat nach Angaben des Unternehmens  der gleichzeitige Hochlauf von neuen Kundenprojekten zu erhöhten Ausschussquoten und einem erhöhten Finanzierungsbedarf geführt.

Quellen: FAZ, Börsenblatt, Chip, T-Online, Münchner Merkur, WirtschaftsWoche