Insolvenzwelle: Baubranche immer tiefer in der Krise
Immer mehr Unternehmen aus dem Immobilienbereich melden Insolvenz an. Dazu gehören Projektentwickler, wie die Project-Gruppe, die Euroboden GmbH oder die Gerchgroup. Erhöhte Zinssätze und Materialkosten sowie strengere umweltbedingte Baustandards machen das Geschäft immer herausfordernder.
Nun drohen noch weitreichendere Folgen. Allein bei der Project-Immobilien-Gruppe haben 56 der 118 Baustellen-Gesellschaften Insolvenzanträge gestellt. Betroffen sind auch 33 Projektgesellschaften mit noch laufenden oder fast abgeschlossenen Bauprojekten. Die Baustellen stehen still, ob die geplanten Immobilien noch fertig werden weiß niemand. Einige Investoren und Bauunternehmen haben zwar ihr Interesse bekundet, bei der Vollendung zu helfen. Es soll versucht werden, die Bauarbeiten bei möglichst vielen Projekten wieder aufzunehmen und sie zum Abschluss zu bringen.
Allerdings teilte der Insolvenzverwalter der Project-Gruppe, die Kanzlei Schulze & Braun, in einer Pressemitteilung mit, dass man dort mit weiteren Insolvenzanträgen in der Gruppe rechne. In jedem Fall steht die Fertigstellung vieler benötigter Wohnungen weiter auf der Kippe.
Andre Kraus ist Fachanwalt für Insolvenzrecht und Gründer der KRAUS GHENDLER RUVINSKIJ Anwaltskanzlei. Seit 2012 ist er auf die Entschuldung und Beratung von Personen mit finanziellen Schwierigkeiten spezialisiert.
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