Elektroauto-Startup Fisker insolvent
Schon im April gab es Meldungen über eine möglicherweise bevorstehende Insolvenz des US Elektroautobauers Fisker. Bereits im März war das Unternehmen nach einem Absturz seines Aktienkurses von der New Yorker Börse ausgeschlossen worden. Fisker hatte außerdem die Produktion seines Modells “Ocean” gestoppt. Am 17. Juni hat Fisker nun im Bundesstaat Delaware ein Verfahren mit Gläubigerschutz nach Kapitel 11 des US-Insolvenzrechts beantragt.
Fisker verstand sich selbst als Tesla-Herausforderer. Doch die Geschäfte der Firma des dänischen Autodesigners Henrik Fisker blieben weit hinter den eigenen Erwartungen zurück. Als Gründe sah Fisker die starke Konkurrenz und die Kaufzurückhaltung der Kunden, die angesichts steigender Kreditzinsen und einer allgemeinen wirtschaftlichen Unsicherheit größere Anschaffungen scheuten.
Kunden und Fachjournalisten kritisierten aber auch Softwarefehler und technische Probleme. So verloren Batterien schnell ihre Ladung, Sensoren waren fehlerhaft und Türen ließen sich teils nicht öffnen,
Der nun gestellte Antrag auf Insolvenz nach Kapitel 11 (Chapter 11) des US-amerikanischen Insolvenzgesetzes (Bankruptcy Code) erlaubt es dem Unternehmen zwar, als „Schuldner in Eigenverwaltung“ zu agieren und den Geschäftsbetrieb fortzuführen, während es einen Plan zur Reorganisation der Geschäfte und Schulden ausarbeitet. Ob es dazu kommt ist aber fraglich, da Fisker bereits den Verlauf beträchtlicher Vermögenswerte angekündigt hat.
Quellen: Chip, Merkur, electrive.net
Andre Kraus ist Fachanwalt für Insolvenzrecht und Gründer der KRAUS GHENDLER RUVINSKIJ Anwaltskanzlei. Seit 2012 ist er auf die Entschuldung und Beratung von Personen mit finanziellen Schwierigkeiten spezialisiert.
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