Details zur dritten Galeria-Insolvenz
Die Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof hat den dritten Insolvenzantrag gestellt. Hintergrund ist die taumelnde Signa-Retail Selection, die alle Filialen der Galeria Karstadt Kaufhof betreibt.
Die Signa-Muttergesellschaft hatte Galeria eine Zahlung von 200 Millionen Euro zugesichert, ist inzwischen aber selber in Schieflage geraten, sodass das Geld aller Voraussicht nach nicht fließen wird. Im November 2023 wurde in Zürich für die Signa-Retail Selection eine so genannte Nachlassungsstundung angemeldet, vergleichbar mit der deutschen Insolvenz in Eigenverwaltung.
Hilfe vom Bund kann Galeria voraussichtlich auch nicht erwarten. zumal der Kette über den Wirtschaftsstabilisierungsfonds bereits rund 680 Millionen Euro zur Verfügung gestellt wurden, von denen Galeria dem Vernehmen nach erst rund 6 Prozent zurückgezahlt haben soll.
Anders als bei den vorausgegangenen Galeria-Insolvenzen 2020 und 2022 ist diesmal ein Externer zum Insolvenzverwalter bestellt, Rechtsanwalt Stefan Denkhaus. Derzeit werden Investoren gesucht, die Galeria-Karstadt-Kaufhof übernehmen könnten. Es steht aber zu vermuten, dass ein potenzieller Investor lediglich die lukrativsten Standorte halten und weniger einträgliche Häuser schließen könnte. Ein Erhalt aller Filialen gilt als nahezu ausgeschlossen. Schon der Rettungsplan nach der zweiten Insolvenz im Jahr 2022 sah für 2024 die Schließung von mindestens fünf Filialen vor.
Quelle: Focus
Andre Kraus ist Fachanwalt für Insolvenzrecht und Gründer der KRAUS GHENDLER RUVINSKIJ Anwaltskanzlei. Seit 2012 ist er auf die Entschuldung und Beratung von Personen mit finanziellen Schwierigkeiten spezialisiert.
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