Insolvenzen international: Bürovermieter WeWork nun doch insolvent

Insolvenzen international: WeWork nun doch insolvent


Der Versuch des amerikanischen Start-ups WeWork, an die Börse zu gehen, endete erfolglos und das Unternehmen sieht sich nun mit noch größeren Problemen konfrontiert. Ein Insolvenzverfahren in den USA ist in Gang gesetzt worden. In der vergangenen Woche hatte die Aktie von WeWork erhebliche Verluste hinnehmen müssen, nachdem das “Wall Street Journal” verfrüht über Insolvenzpläne berichtete.

WeWork, ein Anbieter von Büroraum, der einst zu den vielversprechendsten Start-ups zählte, beabsichtigt, sich neu zu organisieren und plant dabei unter anderem, sein Angebot an Büroflächen zu reduzieren. Geldgeber haben dem Umstrukturierungsplan bereits zugestimmt, wie das Unternehmen bekannt gab.

Das Geschäftsmodell von WeWork basiert auf dem Konzept der Co-Working-Spaces, also gemeinschaftlich genutzten Büroflächen, die an Start-ups und Selbständige vermietet werden. Mit zuletzt  hunderten von Standorten in 119 Städten weltweit war die Präsenz von WeWork global spürbar. Das Unternehmen ist auch in deutschen Städten, wie Berlin und Frankfurt, präsent. Der Insolvenzantrag wurde in den USA und Kanada eingereicht. Standorte außerhalb dieser Länder sowie von Franchisenehmern betriebene Einrichtungen sind von dem Verfahren nicht betroffen.

Investoren haben das Unternehmen in jüngerer Vergangenheit bereits gemieden. WeWork wurde zu einem warnenden Beispiel für extrem überbewertete amerikanische Start-ups. Das Unternehmen hatte schon im August eingeräumt, dass es aufgrund von Verlusten und des finanziellen Bedarfs erhebliche Zweifel an seiner Zukunftsfähigkeit gab. Im September begann WeWork damit, sein Immobilienportfolio zu reduzieren.

Unter anderem durch geschickte Vermarktung durch die Gründer verhalfen Geldgeber WeWork zeitweise zu einer Gesamtbewertung von bis zu 47 Milliarden Dollar. Der geplante Börsengang im Jahr 2019 wurde allerdings durch die skeptische Haltung großer Investoren nach der Offenlegung finanzieller Details im Börsenprospekt vereitelt, wodurch das Unternehmen seinen ursprünglich geschätzten Wert nicht aufrechterhalten konnte.

Das japanische Unternehmen Softbank, geführt von Milliardär Masayoshi Son, war besonders von der gescheiterten Börseneinführung betroffen. Softbank hatte 19 Milliarden Dollar investiert, um  Anteile von 80 Prozent zu erwerben. Trotz der Übernahme durch Softbank konnte WeWork keinen Erfolg verbuchen, insbesondere während der Corona-Pandemie, als viele Büros aufgrund des Trends zum Homeoffice leer standen. Selbst nach dem Abklingen der Pandemie hatte WeWork Schwierigkeiten, die Büroräume wieder zu belegen, während gleichzeitig Mieten und Schulden zu zahlen waren.

Im Jahr 2021 gelangte WeWork doch noch an die Börse, allerdings auf indirektem Weg über die Fusion mit einer sogenannten Special Purpose Acquisition Company (SPAC). Nach dem jüngsten Einbruch des Aktienkurses ist der Wert des Unternehmens jedoch auf etwa 44 Millionen Dollar gesunken.

Quelle:  T-Online

Andre Kraus ist Fachanwalt für Insolvenzrecht und Gründer der KRAUS GHENDLER RUVINSKIJ Anwaltskanzlei. Seit 2012 ist er auf die Entschuldung und Beratung von Personen mit finanziellen Schwierigkeiten spezialisiert.

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