Insolvenz-Hammer: Kobus und Varta unter Druck
Kolbus: Vorläufiges Eigenverwaltungsverfahren
Der 250 Jahre alte Maschinenbauer Kolbus aus Ostwestfalen hat Medienberichten zufolge beim Amtsgericht Bielefeld ein vorläufiges Eigenverwaltungsverfahren angemeldet.
Laut “Westfalen-Blatt” hat der Geschäftsführers den Mitarbeitenden gegenüber erklärt, man habe diesen Weg gewählt, um die verbesserten Sanierungs- und Restrukturierungsmöglichkeiten des Verfahrens zu nutzen. Ziel sei der Erhalt des Unternehmens und der Arbeitsplätze.
Der Konzernumsatz des Unternehmens lag im Jahr 2020 bei rund 60 Millionen Euro. Zu den Gründen für das Eigenverwaltungsverfahren ist derzeit noch nichts bekannt.
Varta: Vorinsolvenzliches Sanierungsverfahren
Der angeschlagene Batteriekonzern Varta hat beim Amtsgericht Stuttgart ein sogenanntes vorinsolvenzliches Sanierungsverfahren angemeldet.
Durch Anzeige eines Restrukturierungsvorhabens nach dem Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetz (StaRUG) solle eine mögliche Insolvenz von Varta abgewendet werden. hieß es.
Varta hat bereits länger Probleme, u.a. im Geschäft mit wiederaufladbaren Lithium-Ionen-Knopfzellen für kabellose Kopfhörer. Zurückhaltende Verbraucher sowie die Konkurrenz aus Asien wurden als Gründe dafür genannt. Auch das Geschäft mit Wallboxen zum Speichern von Strom, unter anderem für Elektroautos, kam nicht in Gang.
Varta ist mit fast 500 Millionen Euro verschuldet. Die Folge: Notwendige Investition müssen ausbleiben, Marktpotenziale können nicht erschlossen werden.
Dem Vernehmen nach könnten Porsche, der bisherige Großaktionär, sowie weitere interessierte Parteien bei Varta einsteigen.
Varta beschäftigt 4200 Mitarbeiter in 75 Ländern.
Quellen: t-online, Merkur, Westfalen-Blatt
Andre Kraus ist Fachanwalt für Insolvenzrecht und Gründer der KRAUS GHENDLER RUVINSKIJ Anwaltskanzlei. Seit 2012 ist er auf die Entschuldung und Beratung von Personen mit finanziellen Schwierigkeiten spezialisiert.
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