Schulden durch Kaufsucht

Schulden durch Kaufsucht – Wie kommen Sie raus aus den Shopping Schulden?

Experten schätzen, dass circa 7-8% der Deutschen kaufsüchtig sind. Die Dunkelziffer wird sogar deutlich höher geschätzt. Nach der Nikotinsucht ist die Kaufsucht damit die am weitestens verbeitete Suchterkrankung in Deutschland. Die Zahl der an Kaufsucht erkrankten steigt stetig, doch wird das Problem häufig “unter den Teppich gekehrt”, bis es zu spät ist und die Betroffenen völlig überschuldet sind. 

Dr. V. Ghendler ist Fachanwalt für Insolvenzrecht und mit seinem bundesweit tätigen Team auf die Entschuldung von Privatpersonen und Unternehmern spezialisiert.

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Ursachen der Kaufsucht – der gefährliche Kaufrausch

Ob es konkrete Ereignisse oder Ursachen für eine Kaufsucht gibt, ist noch nicht abschließend erforscht. Forscher beobachten jedoch häufig, dass Patienten versuchen negative Lebensereignisse durch das berauschende Gefühl eines erfolgreichen Einkaufs zu übertünchen. Problematisch ist jedoch, dass das “Hochgefühl” oft nicht lange anhält und die Betroffenen so immer mehr kaufen müssen, damit sich das positive Erfolgserlebnis einstellt. Häufig betroffen sind Menschen mit einem geringeren Selbstwertgefühl. Durch das positive Kauferlebnis versuchen Betroffene negative Gefühle zu verdrängen und so ihr Selbstwertgefühl zu steigern. Das viele der Betroffenen sich und Ihre Familien mit der – oft verheimlichten oder gar nicht wahrgenommene – Kaufsucht in den Ruin treiben, wird oft erst klar, wenn es zu spät ist und der Gerichtsvollzieher bereits an die Tür klopft. 

Kaufsucht als Krankheit

Kaufsucht ist – mangels hinreichender Erforschung – nach wie vor nicht offiziell als Krankheit anerkannt. Das führt dazu, dass Betroffene sich zum Beispiel in Gerichtsprozessen auch nicht auf diese Krankheit berufen und somit keine automatische Strafmilderung erfahren können. 

Experten gehen davon aus, dass eine offizielle Anerkennung der Krankheit noch viele Jahre dauern wird. Das hat verschiedene Ursachen. Zum einen nehmen Betroffene aus Scham oder Angst nur selten Hilfe in Anspruch. Zum anderen ist das Thema Schulden und Insolvenz nach wie vor ein “schwarzes Tuch” für viele Menschen und ein Tabuthema in unserer Gesellschaft. Ist jemand in eine Schuldensituation geraten, wird dies verschwiegen und nur in den seltensten Fällen öffentlich zugegeben. Betroffene fühlen sich dadurch allein und nicht verstanden. Ihnen wir das Gefühl vermitteln, Sie wären minderwertige Personen, die “ihr Leben nicht mehr im Griff haben”. Viele Schuldner wissen nicht, dass Sie mit dem Problem alles andere als allein sind. 

Was tun gegen Kaufsucht-Schulden?

Doch was kann man tun, wenn man feststellt, dass man selbst oder eine nahestehende Person immer mehr der Kaufsucht verfällt? Oft ist es schwierig sich selbst einzugestehen, dass das eigene Kaufverhalten über ein übliches Maß hinausgeht. Deswegen ist es besonders schwer einer nahestehenden Person klar zu machen, dass Ihr Kaufverhalten nicht gesund ist. 

Die Kaufsucht als solche anerkennen

Der erste Schritt raus aus den Shopping-Schulden ist der, die Kaufsucht als das anzuerkennen, was Sie ist: Eine Sucht. Denn nur wer sich bewusst macht, dass er in eine solche Sucht hineingeraten ist, kann sich aus dieser Lage auch wieder befreien. Diese Erkenntnis ist der schwierigste Schritt für Betroffene. Erst sehr spät nehmen Betroffene wahr, dass etwas nicht stimmt. Oft erst, wenn die ersten Mahnungen ins Haus flattern und die Zahlungsunfähigkeit bereits droht. Hat man den Ernst der Lage jedoch erkannt und anerkannt, dass man kaufsüchtig ist, hat man bereits den ersten großen Schritt raus aus der Schuldenfalle getan. 

Die richtige Therapie wählen

Eine Sucht bekämpft man am besten mit einer Therapie. Leider ist es durch die fehlende offizielle Anerkennung als Krankheit schwer einen speziell auf die Kaufsucht ausgerichtete Therapiemöglichkeit zu finden. Es sollte bei der Wahl des Therapieplatzes also drauf geachtet werden, dass sich dieser auch speziell an Suchterkrankte richtet. Eine häufig in solchen Fällen angebotene Familientherapie hilft den Betroffenen oft nicht weiter. Sie lernen dort nicht mit ihrer Sucht umzugehen und sie zu kontrollieren

Neben einer Therapie ist es oft hilfreich eine Selbsthilfegruppe aufzusuchen. Dort findet man Gleichgesinnte und überwindet so das Gefühl mit seinen Problemen allein zu sein. 

Sich mit den Shopping-Schulden auseinandersetzen

Zudem ist es aus finanzieller Sicht wichtig, sich mit dem Problem – also den aus der Kaufsucht resultierenden Schulden – zu konfrontieren. Es bringt nichts, “den Kopf in den Sand zu stecken”. Dadurch werden die Schulden immer größer. 

Betroffene sollten sich einen Überblick über die finanzielle Situation verschaffen. Wie viele Schulden haben sich bereits angehäuft? Wie viele Rechnungen konnten nicht bezahlt werden? Und wo droht vielleicht sogar schon die Zwangsvollstreckung? Nur wer sich einen Überblick über die Situation verschafft, kann wieder Herr der Lage werden. 

Wann ist eine Privatinsolvenz erforderlich?

Sie sollten sich auch frühzeitig mit der Frage beschäftigen, ob eine Privatinsolvenz oder ein außergerichtlicher Schuldenbereinigungsversuch in Ihrer Situation sinnvoll ist. 

Sollten Sie nicht mehr in der Lage sein, die angefallenen Schulden zu begleichen, ist eine Privatinsolvenz möglicherweise sinnvoll. Sollten Sie Raten zahlen können, bietet sich eventuell ein außergerichtlicher Schuldenbereinigungsversuch als möglich Maßnahme an. Im Rahmen eines kostenlosen Erstberatungsgesprächs besprechen wir gerne Ihre Situation und finden eine individuelle Lösung mit Ihnen. 

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Welche Besonderheiten müssen Sie bei Konsumschulden beachten?

Bei Konsumschulden – also Schulden bei Händlern für Handelswaren und Verbrauchsgüter – gilt es einige Besonderheiten zu beachten

Werden Schulden wegen Kaufsucht von der Restschuldbefreiung umfasst?

Bild von Frau mit Handy - ShoppingFür den Fall, dass Sie einen Antrag auf Eröffnung des Privatinsolvenzverfahrens stellen möchten, ergibt sich zunächst die wichtige Frage, ob Schulden, die durch eine Kaufsucht entstanden sind überhaupt von der Restschuldbefreiung umfasst sind. Wäre das nicht der Fall, würde ein Insolvenzverfahren überhaupt keinen Sinn ergeben, da der Betroffene dann eine Insolvenz durchläuft, ohne am Ende die für den Schuldner wichtige Befreiung von den restlichen Schulden zu bekommen. 

Die Restschuldbefreiung kann auf Antrag eines Gläubigers versagt werden. Es gibt 7 Versagungsgründe. Einer davon ist die sogenannte Vermögensverschwendung. Für eine Vermögensverschwendung im Sinne des § 290 Abs. 1 Nr.4 InsO bedarf es einer über den normales Vermögensverbrauchs hinausgehender Vermögensverschwendung. Eine solche wird jedenfalls dann angenommen, wenn  der Schuldner im Verhältnis zu seinem Gesamtvermögen und seinem Einkommen nicht angemessene und wirtschaftlich auch nicht nachvollziehbare Ausgaben tätigt. Dies gilt für die letzten drei Jahre vor Stellung des Insolvenzantrages. Sollte Ihnen also ein unangemessen luxuriöser Lebensstil nachgewiesen werden, könnte dies ein Grund für die Versagung der Restschuldbefreiung sein. 

Hier finden Sie weitere Informationen zum Thema “Versagung der Restschuldbefreiung”. 

Hier haben wir Ihnen außerdem einigeTipps zusammengestellt, für den Fall, dass Sie keine Restschuldbefreiung bekommen haben.

Was bedeutet Eingehungsbetrug und machen Sie sich vielleicht sogar strafbar?

Kaufsüchtige laufen immer auch Gefahr einen sogenannten Eingehungsbetrug zu begehen. Der Eingehungsbetrug ist gemäß § 263 Abs. 1 StGB strafbar. 

Geht man gezielt Verbindlichkeiten ein, obwohl man zum Zeitpunkt der Eingehung der Verbindlichkeit bereits weiß, dass man die Gegenleistung nicht wird erbringen können oder will man die Gegenleistung zu diesem Zeitpunkt schon nicht erbringen, macht man sich strafbar wegen Betrug

Das Strafmaß im Falle eines Betruges liegt bei bis zu 5 Jahren oder einer Geldstrafe. In der Praxis ist der Nachweis einen Eingehungsbetrugs jedoch schwierig. Geht der Schuldner bis zum Vertragsschluss und darüber hinaus davon aus, dass er den Kaufpreis wird zahlen können, hat sich der Schuldner mangels Vorsatzes nicht strafbar gemacht. Es kommt also auf die Vorstellung des Schuldners an. Sollte es zu einem Prozess kommen, wird der Richter sich die finanzielle Situation des Angeklagten genau anschauen. Hat der Beschuldigte zum Zeitpunkt des Vertragsschlusses bereits eine Vermögensauskunft abgegeben oder eine Privatinsolvenz beantragt, sind dies klare Indizien die für einen Betrug sprechen

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4 Kommentare
  1. Martin M.
    says:

    Habe ca 13000 Euro schulden wegen Kauf sucht Internet sucht Spiel sucht kann mir das als Straftat betrug vorgeworfen werden

    • Andre Kraus
      says:

      Sehr geehrter Herr M.,

      Betrug setzt insbesondere nachweisbaren Vorsatz und Bereicherungsabsicht voraus. Dies muss im Einzelfall genau geprüft werden. Wir helfen Ihnen gerne bei der Entschuldung. Gerne beraten wir Sie beim Gang in die Insolvenz und erläutern Ihnen die erforderlichen Schritte, um das Verfahren erfolgreich zur Restschuldbefreiung zu führen. Im Rahmen der kostenlosen Erstberatung gehen wir auf alle Ihre Fragen ein. Sie erreichen uns am Telefon (0221 6777 00 55), per E-Mail (info@anwalt-kg.de) oder können unser Online-Formular nutzen.

      Mit freundlichen Grüßen

      A. Kraus
      Rechtsanwalt, Fachanwalt für Insolvenzrecht

  2. Clarissa
    says:

    Gibt es einen Ausweg, wenn ich trotz Vermögensauskunft wieder etwas erworben habe und nicht bezahlen konnte?

    • Andre Kraus
      says:

      Sehr geehrte Fragestellerin,

      vielen Dank für Ihre Frage. Könnten Sie Ihre Frage bitte präzisieren oder anders formulieren. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Schulden zu reduzieren.

      Mit freundlichen Grüßen

      A. Kraus
      Rechtsanwalt, Fachanwalt für Insolvenzrecht

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