Selbstbehalt: Wie viel Geld bleibt mir in der Privatinsolvenz?
Viele Schuldner fragen sich, wie viel sie von ihrem Einkommen bzw. Gehalt in der Privatinsolvenz behalten dürfen (sog. Selbstbehalt). Nicht wenige glauben, ihnen würde in der Insolvenz alles genommen, was sie haben und was sie verdienen. Dies ist aber ein Irrglaube und von der Wahrheit weit entfernt, denn Schuldner müssen ja noch von irgendetwas leben. Ansonsten würden Schuldner durch die Insolvenz zu Empfängern von Sozialleistungen werden.
Zwar sind während der Insolvenz manche Annehmlichkeiten des Lebens tatsächlich nicht mehr möglich. Es bleibt jedoch dank der sog. Pfändungsfreigrenze genügend Geld übrig, um auch in der Privatinsolvenz einen angemessenen Lebensstandard zu pflegen. Die Pfändungsfreigrenze ergibt sich aus der aktuellen Pfändungstabelle.
Das Einkommen ist im Moment unter der Pfändungsgrenze kann das bei eventuellen Nachzahlungen von zum Beispiel Rente berücksichtigt werden?
Oder zählt nur das monatliche Einkommen
Seit 1 Jahr ca 900 Euro was passiert wenn plötzlich ein Batzen von ca 2000 Euro kommt
Sehr geehrte Fragestellerin,
bei Nachzahlungen müssen die jeweiligen Monate, für die die Nachzahlung erfolgt ist, neu berechnet werden. Es muss also nachträglich das Einkommen für jeden Monat neu bestimmt und ggf. die pfändbaren Beträge abgeführt werden.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. V. Ghendler
Rechtsanwalt, Fachanwalt für Insolvenzrecht