Was passiert bei einer Lohnpfändung?

Definition der Lohnpfändung

Es kann vorkommen, dass ein Gläubiger bei Gericht Ihre Lohnpfändung beantragt, um auf diese Weise sein Geld zu erhalten. Der Pfändungs- und Überweisungsbeschluss wird von dem zuständigen Gericht direkt an Ihren Arbeitgeber gesandt. Dieser hat dann die Aufgabe, den pfändbaren Teil Ihres Lohns zu bestimmen und an den Gläubiger zu überweisen. Die Höhe der Lohnpfändung richtet sich nach der aktuellen Pfändungstabelle. Aber nicht nur Geldleistungen müssen bei der Berechnung berücksichtigt werden; auch Naturalleistungen, wie z.B. ein zur Verfügung gestellter Firmenwagen, werden hinzugezogen. Hierzu wird der geldwerte Vorteil, den Sie in diesem Beispiel aus der Nutzung des Firmenwagens ziehen, zu Ihrem Einkommen gerechnet. Naturalleistungen können aber auch in Verpflegung, Unterhalt oder einer Dienstwohnung bestehen.

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Kann mein Weihnachtsgeld gepfändet werden? Was bleibt mir bei einer Lohnpfändung von meinen Überstunden?

Nicht alle Einkünfte sind grundsätzlich pfändbar. So sind z.B. Urlaubsgeld, Aufwandsentschädigungen unpfändbar. Weihnachtsgeld und Überstunden werden nur zu 50% gepfändet.  Die bleibenden 50% sind unpfändbar und werden daher bei der Ermittlung des pfändbaren Einkommens nicht berücksichtigt. Das unpfändbare Weihnachtsgeld darf allerdings bei dieser Regelung 500 Euro nicht überschreiten.

Weitere unpfändbare Bezüge sind z.B.

  • Erziehungsgeld
  • Studienhilfe
  • Gefahren, Schmutz- oder Erschwerniszulagen

Neben den unpfändbaren Bezügen gibt es auch bedingt pfändbare Bezüge. Diese können nur unter bestimmten Umständen gepfändet werden. Diese Regelung soll Sie davor schützen, Ihren Lebensunterhalt zu verlieren. Besondere Umstände liegen vor, wenn der Gläubiger versucht hat, in Ihr bewegliches Vermögen zu vollstrecken, aber damit keinen Erfolg hatte und die Pfändung der „Billigkeit“ entspricht.

Zu den bedingt pfändbaren Bezügen zählen z.B.

  • Bezüge aus Witwen-, Waisen-, Hilfs- und Krankenkassen
  • Ansprüche aus Lebensversicherungen auf den Todesfall
  • (Unterhalts-)renten

Hierzu beraten wir Sie gerne umfassend.

Pfändung und Unterhaltsschulden

Ein Sonderfall ist die Lohnpfändung bei Unterhaltsschulden. Unterhaltsgläubiger bekommen einen höheren Anteil Ihres Lohns.  Auch wenn bereits eine Lohnpfändung durch einen Ihrer Gläubiger vorgenommen wird, können Unterhaltsberechtigte einen gewissen Betrag erhalten. Dieser Betrag errechnet sich aus der Differenz Ihres pfändungsfreien Einkommens und einem vom Gericht festgesetzten Betrag für Ihren Lebensunterhalt.

Voraussichtlich ab dem 01.07.2014 werden nicht gezahlte Unterhaltsschulden nicht mehr von der Restschuldbefreiung erfasst. Es ist daher von Vorteil, wenn möglich vorher einen Insolvenzantrag zu stellen. Wir beraten Sie gerne eingehend über Ihre Möglichkeiten.

Kann mein Chef mir aufgrund der Lohnpfändung kündigen?

Viele Mandanten befürchten eine Kündigung aufgrund der Lohnpfändung. Grundsätzlich ist die Lohnpfändung kein Kündigungsgrund! Es bestehen aber vereinzelte  Ausnahmen, unter denen Ihr Arbeitgeber eine Kündigung durchsetzen kann; z.B. wenn Sie eine besondere Kassenverantwortung inne haben.

Wir raten unseren Mandaten, das Gespräch mit ihrem Arbeitgeber zu suchen, um die aktuelle Situation zu beschreiben. Wir unterstützen Sie gerne bei einer individuellen Lösungsfindung!

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4 Kommentare
  1. Jana Frau G.
    says:

    Wie ist es bei mir lohn und urlaubsgeld in einer Summe überwiesen bekommen kann alles gepfändet werden bei einem p konto?

    • Dr. V. Ghendler
      says:

      Sehr geehrte Fragestellerin,

      danke für Ihre Frage. Es ist kein Problem, dass alles in einer Summe überwiesen wird. Allerdings muss zunächst der P-Konto-Freibetrag erhöht werden, indem man beim zuständigen Vollstreckungsgericht die Unpfändbarkeit des Urlaubsgeldes beantragt.

      Mit freundlichen Grüßen

      Dr. V. Ghendler
      Rechtsanwalt, Fachanwalt für Insolvenzrecht

  2. Jennifer R.
    says:

    Hallo. Ich habe ein P-Konto mit erhöhtem Freibetrag da ich alleinerziehend bin. Kann der gegnerische Anwalt seine Kosten per Pfüb einklagen. Es geht nur um die Anwaltskosten, alles andere ist erledigt.

    • Andre Kraus
      says:

      Sehr geehrte Frau Rommel,

      grundsätzlich kann ein Anwalt seine Gebühren auch per Zwangsvollstreckung eintreiben und wird dies auch in der Regel tun. Sie sollten daher zur Vermeidung weiterer Kosten eine Ratenzahlung anbieten.
      Aber auch ein Anwalt kann nicht in Ihr unpfändbares Einkommen vollstrecken, dieses bleibt auf dem P-Konto geschützt.

      Mit freundlichen Grüßen

      A. Kraus
      Rechtsanwalt, Fachanwalt für Insolvenzrecht

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