Pfändungs- und Überweisungsbeschluss

Guten Abend,
heute befand sich ein Pfändungs-und Überweisungsbeschluss im Briefkasten.
Zur Sache: Aufgrund einer Forderung wg. “Überbezahlung meiner Bezüge in den letzten 5 Jahren” habe ich einen Rechtsanwalt aufgesucht.
Diesem wurden sogleich auch meine finanziellen Verhältnisse dargelegt.
Doch leider wurde ich nicht darüber in Kenntnis gesetzt, dass man sich auf dem Amtsgericht einen “Beratungsschein” holen kann.
Hiervon erfuhr ich leider erst später durch eine Bekannte.

Ich beklagte mich schriftlich bei diesem Rechtsanwalt (insbesondere aufgrund der Höhe seiner Kostenrechnung (für einen einzigen Brief?) und dem mir zugestellten Mahn/Vollstreckungsbescheid.
Ich beklagte mich schriftlich, warum er mich nicht auf diesen Beratungsschein hingewiesen hätte, worauf ich prompt zur Antwort bekam, er müsse seine Mandanten hierüber nicht ungefragt informieren und seine Kostenrechnung wäre korrekt, da diese nach Streitwert berechnet wurde.

Ich beziehe lediglich eine Hinterbliebenenrente über das Landesamt für Finanzen, da mein verstorbener Mann als Polizeibeamter tätig war.
Der Rechtsanwalt erläuterte sogar noch während unserem Erstgespräch, dass ich mich schon alleine nach Abzug des monatlichen Beitrags für meine private Krankenversicherung am “Existenzminimum” befinden würde.
Somit war ihm meine finanzielle Situation durchaus bewusst.

Da ich gesundheitlich sehr angeschlagen bin und mir nur wünsche, dass diese Sache endlich ein Ende findet, bot ich dem Rechtsanwalt an, seine Kosten von knapp €300,00 in monatlichen Raten in Höhe von €10,00 Euro zu tilgen, was er allerdings sofort ablehnte.
Er schrieb zurück, er verlange mindestens eine Tilgungsrate von €50,00.
Ich erklärte ihm daraufhin, dass ihm von Anfang an meine finanzielle Situation bekannt war und ich diesen Betrag beim besten Willen nicht aufbringen kann.
Ich bot ihm erneut eine Rate von monatlich €10,00 an.
Doch darauf habe ich keinerlei Rückantwort mehr erhalten…heute dann dieser Pfändungs- und Überweisungsbeschluss im Briefkasten.

Was kann ich jetzt tun, um eine mögliche Kontopfändung zu verhindern?
Aufgrund meiner chron. Erkrankung bin ich zwingend auf die tägliche Einnahme zweier Lungensprays angewiesen.
Da ich privat krankenversichert bin (zu 70% beihilfeberechtigt), muss ich mit verordneten Medikamenten zunächst in Vorauskasse treten.
Ich darf gar nicht daran denken, aufgrund dieser Sache womöglich Ende des Monats (Kontoeingang meiner Hinterbliebenenrente) meine Lungensprays nicht holen kann…
Das alles ist ein wahrhaftiger Albtraum für mich…ich hoffe das man mir helfen kann?

Herzlichen Dank im voraus.

1 Antwort
  1. Dr. V. Ghendler
    says:

    Sehr geehrter Fragesteller,

    zu Ihrer Absicherung sollten Sie sich ein Pfändungsschutzkonto einrichten lassen. Ich empfehle Ihnen diesbezüglich folgende Rubrik auf unserer Homepage: https://anwalt-kg.de/insolvenzrecht/fragen-und-antworten-zum-p-konto/

    Bei einer besonderen Bedarfslage wie der Ihren, kann eine Anhebung der Pfändungsfreigrenzen des Kontos erfolgen. Diesbezüglich sollten Sie persönlich beim zuständigen Vollstreckungsgericht vorstellig werden und Ihre Situation dem Rechtspfleger schildern.

    Mit freundlichen Grüßen

    Dr. V. Ghendler
    Rechtsanwalt

Dein Kommentar

An Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns Deinen Kommentar!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert