Insolvenzbetrug
Mein Neffe befindet sich in der Privatinsolvenz und verdient im Monat über 3000,- Euro (er ist selbstständig) ohne dies bei seinem Insolvenzverwalter anzugeben. Was kann ihm passieren wenn er angezeigt wird? Vielen Dank im Voraus für eine Antwort.
Sehr geehrter Fragesteller,
für Selbstständige in der Insolvenz gilt ein fiktiver pfändbarer Betrag, der vom Insolvenzverwalter bzw. Treuhänder in Anlehnung daran festgelegt wird, was der Schuldner verdienen würde, wenn er in einem Angestelltenverhältnis arbeiten würde. Grundsätzlich ist es dem selbstständigen Schuldner auch erlaubt, den pfändbaren Betrag nur einmal im Jahr abzuführen.
Wenn er tatsächlich keine Beträge abführt und stattdessen beispielsweise angibt, er sei arbeitslos, so droht ihm eine Versagung der Restschuldbefreiung. Die alten Forderungen der Gläubiger würden dann weiterbestehen und die Gläubiger könnten auch wieder Pfändungen durchführen. Zudem wird eine Sperrzeit bis zu einem erneuten Insolvenzantrag festgesetzt.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. V. Ghendler
Rechtsanwalt, Fachanwalt für Insolvenzrecht