Privater Insolvenzschuldner lässt Gehalt auf Mutter laufen
Sehr geehrte Damen und Herren,
ein privater Insolvenzschuldner (42 Jahre, voll erwerbsfähig) ist offiziell auf 450,00 € Basis angestellt und das restliche Gehalt lässt er sich auf seine Mutter abrechnen und auszahlen (Rentnerin) ist das rechtens? Ich fühle mich hier sehr hinters Licht geführt. Ich kann nicht verstehen, dass ein Insolvenzverwalter da nichts gegen tut.
Sehr geehrter Fragesteller,
grundsätzlich wäre dies nicht gestattet. Zunächst ist der Schuldner verpflichtet, in Vollzeit zu arbeiten und nicht nur auf 450€-Basis. Somit wäre der 450€-Job bereits ein verstoß gegen die Erwerbsobliegenheit.
Sollte der Schuldner zusätzlich noch Einkünfte verschweigen, so ist dies ebenfalls ein schwerer Verstoß gegen die Obliegenheiten. Erhält ein Gläubiger davon Kenntnis, kann er dies dem zuständigen Insolvenzgericht mitteilen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. V. Ghendler
Rechtsanwalt, Fachanwalt für Insolvenzrecht