Privatinsolvenz oder Vergleich
Ich habe Schulden bei 2 Gläubigern (Kreditkarte und Bankkredit)
von ca. 10.000 € (incl. bisher aufgelaufener Zinsen).
Ich erhalte eine Rente wegen teilweiser Erwerbsminderung in Höhe
von 190 € und ergänzend ALG II; zusammen 785 €.
Ab März 2021 erhalte ich die Regelaltersrente. Da diese im Bereich
von ca. 350 € liegen wird werde ich aufstockend Grundsicherung
beantragen, so das insgesamt ca. 750 € herauskommen.
Ich besitze weiter kein Vermögen oder Versicherungen etc.
Meine Frage: Soll ich die Privatinsolvenz beantragen oder versuchen
den Gläubigern eine geringe monatliche Rate anzubieten, z.B. je 25 €?
Die Kosten einer Privatinsolvenz kann ich nicht aufbringen.
Besteht trotzdem die Möglichkeit?
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Freunliche Grüße
Sehr geehrter Fragesteller,
auf eine so langfristige Ratenzahlung werden sich die Gläubiger selten einlassen. Gleichzeitig müssten diese also auch eine Reduzierung des Gesamtbetrags akzeptieren.
Sie können mit einem P-Konto Ihr gesamtes Einkommen vor Pfändungen schützen. Entweder, die Gläubiger stimmen unter diesen Bedingungen einer deutlich reduzierten Gesamtschuld zu, oder Sie wählen die Privatinsolvenz bzw. leben dauerhaft mit dem P-Konto weiter.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. V. Ghendler
Rechtsanwalt, Fachanwalt für Insolvenzrecht