Insolvenz

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich bin verzweifelt und bitte um Hilfe!

Ich bin Beamter und bin teilweise zahlungsunfähig. Mit meinem bereinigten Nettogehalt (nach Abzug Krankenversicherung) verdiene ich etwa 2500 Euro monatlich. Mein Gehalt reicht leider nicht mehr aus, meine Kredite (allesamt Banken) zu bedienen. Die Schulden belaufen sich auf knapp 100.000 Euro. Von einer gemeinnützigen Schuldnerberatung wurde mir ganz klar empfohlen, in die Insolvenz zu gehen. Alternativ habe ich eine Erstberatung der dortigen Kanzlei in Anspruch genommen. Eine Quote von 700 Euro wurde von der Dame vorgeschlagen/als realistisch beachtet. Ich selbst habe Zweifel, dass die Banken das mitspielen, da ich weder kurzfristig arbeitslos war oder das etwa ein Jobwechsel mit nun geringerem Verdienst die Zahlungsprobleme nun begründen würden. Ich hatte nach Trennung von meiner Lebenspartnerin an einem teuren Miethaus festgehalten, wollte über Kredite das Haus halten und nicht 1 Jahr vor dem Abitur meines Sohnes nochmal umziehen. Umzugskosten, eine für das Haus eingebaute Küche und ein knappes Angebot am Wohnungsmarkt flossen in meine Überlegungen mit ein. Leider bin ich in die Offensive gegangen, habe Geld an der Börse investiert, wollte meine finanzielle Lage verbessern und habe ca. 13.000 Euro an der Börse verloren – “Überbrückungsgeld”, um smart in einen neuen Lebensabschnitt zu gelangen. Mein Sohn zieht im Oktober wegen Beginn eines Studiums aus, ich kann mir nun wie geplant eine Wohnung für mich alleine suchen, aber nun bin ich in dieser schwierigen Situation. In die Insolvenz zu gehen, beschämt mich total – nicht nur mein Arbeitgeber, auch meine Arbeitskollegen werden alles mitbekommen, da ich bei der Justiz tätig bin. Auch habe ich Angst, weil ich noch Ratenzahlungsgeschäfte vor ca. 3 Monaten eingegangen bin, die mir als Betrug ausgelegt werden können. Ich hatte nie billigend in Kauf genommen, die Ratenzahlungen nicht zu bedienen, aber die gestiegenen Kosten (verdoppelte Gasrechnung, höhere Stromkosten, Lebensmittelkosten) haben mich aus einer finanziell angespannten Situation in eine überspannte Situation getrieben.

Wie erwähnt, am besten könnte ich mit einer außergerichtlichen Schuldenbereinigung leben, zu gerne würde ich eine Insolvenz vermeiden.
Aber Hoffnung, dass die Gläubiger zustimmen nach Unterbreitung eines Angebotes, die habe ich nicht. Die Gläubiger wissen, dass ich Beamter bin und an meinen monatlichen Einnahmen sich rein gar nichts verändert hat. Deswegen scheue ich ein wenig die Kosten für das Vergleichsverfahren, da ich davon ausgehe dass die Gläubiger dann erstmal anfangen zu vollstrecken. Auch dann bekommt mein Arbeitgeber Wind. Insofern könnte ich auch sofort in Insolvenz gehen. Diese besondere Problematik kam bei dem Erstgespräch viel zu kurz, unterm Strich soll ich einfach daran glauben, dass das so einfach über die Bühne geht.

Können Sie mir einen Rat geben, ob der Weg in die Insolvenz vielleicht doch der richtige Weg ist – was zur Folge hätte, dass ich die dortige Kanzlei nicht mandatiere. Ich wüsste einen ehrlichen Rat daher sehr zu schätzen!

MfG
Marco aus Trier

1 Antwort
  1. Annette Vollmers-Stich
    says:

    Sehr geehrter Fragesteller,
    gerne helfen wir Ihnen und beraten Sie über Wege aus der geschilderten Lage, können dies in diesem öffentlichen Forum für allgemeine Fragen aber nicht tun. Gerne bieten wir Ihnen eine kostenlose Erstberatung an. Diese können Sie auf unserer Website (Formular) reservieren oder unter Telefon 0221 67770055.
    Beste Grüße

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