Dirty Money – Netflix berichtet über VW-Abgasbetrug

  • Autos im Straßenverkehr mit Abgasen

“NOX- Tödliches Abgas” deckt Hintergründe der Abgasaffäre auf


Bei der Berichterstattung um manipulierte Diesel und illegale Abschalteinrichtungen fühlen sich viele wie im falschen Film. Seit 2015 folgt eine Negativschlagzeile auf die nächste. Zu einem Zeitpunkt, zu welchem niemand mehr mit einer Verschlimmerung der Situation rechnet wird bekannt: Volkswagen hat sogar gefakte Studien mit Affen und sogar mit Menschen zu verantworten. Mit der Chronologie der Geschehnisse befasst sich nun sogar die Filmbranche. Nicht nur hat sich Leonardo Di Caprio die Rechte für einen Film über die Abgas-Affäre gesichert.

Auch Netflix hat die Story für sich entdeckt: In einer fesselnden Folge der Dokuserie “Dirty Money” über VW und den Abgasskandal werden unbekannte Zusammenhänge aufgedeckt und die Entwicklung der Geschehnisse im Abgasskandal analysiert.

Der Diesel – das saubere Auto

Dreh- und Angelpunkt der Dokumentation sind die USA. Eine Perspektive, die gerade für den deutschen Zuschauer interessant ist. Denn hier liegt der eigentliche Ursprung des Dieselkandals. Die Rede ist von versprochenen Traumautos, die sich als Killermaschinen entpuppten. Denn die Werbung versprach etwas anderes: Autos, die günstig im Verbrauch sind und sauber im Vergleich zu anderen Dieseln. Im Fokus der Netflix-Doku steht die Frage: “Wie konnte ein großes Unternehmen wie VW seine Kunden so anlügen?”

Ilja Ruvinskij ist Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht und Partner unserer Kanzlei. Mit seinem spezialisierten Team setzt er bundesweit die Ansprüche von betroffenen Mandanten im Abgasskandal durch.

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Die Erfolgsgeschichte VW

Die Folge beginnt mit einem plakativen Rückblick. Adolf Hitler, wie er Volkswagen in den 30er Jahren aus dem Boden stampfte. Ein Zeitpunkt, zu dem Ford in den USA bereits viele Fahrzeuge verkaufte, während es in Deutschland nur wenige gab. Mit Nazi-Geldern wurde in Deutschland eine Automobilindustrie geschaffen, die auch lange nach dem zweiten Weltkrieg beispiellos war. Der VW Käfer war ein Verkaufsschlager, der den Automobilhersteller weltweit zu einer Marke machte. Doch irgendwann war der Hype vorbei. Es musste eine Innovation her. Der neue TDI-Motor.

Der erste Diesel: sparsam aber ungesund

Das neue Modell kam gut an. Gesund war der Diesel aber nicht. Der Dieselkraftstoff war zwar um einiges effizienter als Benzin, enthielt weniger Kohlendioxid, dafür aber andere, schädlichere Stoffe: NOX, nitrose Gase. Gase, die der Hauptauslöser für Smog und sauren Regen sind. Diese Gase begünstigen Asthma bei Kindern und Krebs. Allein in Deutschland gibt es mit knapp 10.000 vorzeitigen Todesfällen mehr Stickoxidopfer als Tote durch Verkehrsunfälle. Was folgte, war die Strategie 2018. In diesem Jahr sollte Volkswagen der größte und beste Autobauer der Welt sein. Doch die Realität sieht anders aus. Denn der Druck, die Verkaufszahlen vor allem in den USA zu erhöhen, war der Auslöser einer riesigen Schummelei.

Neuer sauberer Diesel?

Schnell wurde ein neuer sauberer Diesel präsentiert, der in den Markt einschlug wie eine Bombe. Niemand konnte sich erklären, wie der Konzern es schaffen konnte, den Schadstoffausstoß derart zu reduzieren.
Studenten aus West Virginia interessierten sich für die neue Technik. Sie untersuchten den Diesel im Straßenbetrieb. Die Ergebnisse waren frappierend, denn es ergaben sich eklatante Abweichungen. Während es nicht ungewöhnlich ist, dass die Werte im Betrieb bis zu drei Mal so hoch sind wie gewöhnlich, überstiegen die Messungen diesen Wert um das 40- bis 80-fache. Zunächst konnte sich niemand die starken Abweichungen erklären, keiner wollte das Wort “Abschalteinrichtung” in den Mund nehmen. Lange war man deswegen der Meinung, es handele sich bloß um ein technisches Problem. Aber auch erneute Tests lieferten das gleiche Ergebnis.

VW reagiert beunruhigt auf Veröffentlichung der Ergebnisse

Die Testergebnisse wurden zunächst auf einer kleinen Konferenz und online bekannt gegeben. Dabei wurde der Hersteller nicht genannt. Jedoch wurde VW per Mail informiert, dass der Konzern Gegenstand der Untersuchung gewesen ist.
Diese Mitteilung schlug hohe Wellen, die allerdings nicht an die Oberfläche gelangen sollten. So heißt es in einer internen Mail von VW-Manager Oliver Schmidt, es solle zunächst entschieden werden, ob wir ehrlich sein sollen. Wenn nicht, bliebe alles wie gehabt.
Parallel fuhr Volkswagen eine neue Strategie: Eine großflächige Rückrufaktion startete, die das NOX-Problem beheben sollte. Scheinbar hoffte man, den Dieselskandal dadurch abwenden zu können.

VW besserte nur Software nach

Bild von dem VW Logo

Im Fokus der Netflix-Doku steht die Frage: “Wie konnte ein großes Unternehmen wie VW seine Kunden so anlügen?”

Aber auch an den neuen Testfahrzeugen wurden Messungen vorgenommen. Und die Ergebnisse wichen weiterhin ab. Denn das einzige, das VW überarbeitete, war seine Abschalteinrichtung. Die Software wurde insoweit geändert, dass die Abgasreinigung ausgeschaltet wird, sobald das Lenkrad sich bewegt. Letztlich schaufelte der Konzern sich dadurch sein eigenes Grab. Denn nun stand fest: Es muss sich um eine illegale Abschalteinrichtung handeln.

Erzwungenes Geständnis im Dieselskandal

Was folgte, war das große Geständnis. Ganz freiwillig war das aber nicht. Die Umweltbehörde drohte, kein einziges Fahrzeug der 2016er-Reihe zuzulassen. Das Eingeständnis der Abgasmanipulationen war damit eine rein finanzielle Entscheidung.
In der Folge musste Volkswagen über 25 Milliarden Euro Schadensersatz zahlen und etwa 550.000 Fahrzeuge zurückkaufen.

Deutsche Politik schützt Automobilindustrie

Doch sämtliche Schadensersatzzahlungen und Entschädigungshandlungen beschränkten sich auf die USA und Kanada. In Deutschland hingegen geschah nichts. In “Dirty Money” wird die Verantwortung dafür bei der Bundesregierung gesucht. Denn diese schien Abschalteinrichtungen zu erlauben. “Zum Schutz des Motors” hieß es. Die Politik habe Angst vor einem Stellenabbau, daher werde die heimische Automobilindustrie geschützt.

Affentests als Imagekampagne

Trotzdem war das Image des Diesels international stark geschädigt. Die Forschungseinrichtung EUGT wurde gegründet. Eine Studie zur Umweltfreundlichkeit von Diesel musste her. Der ursprüngliche Entwurf zeigt einen Menschen auf einem Heimtrainer, der während der sportlichen Belastung giftige Dieseldämpfe einatmete. Doch das kam nicht gut an, deswegen sattelte man auf Primaten um. Nachdem diese vier Stunden lang Abgase einatmeten, wurden sie untersucht. Dabei wurde ihnen nicht nur Blut abgenommen, es wurde außerdem ein Abstrich von der Innenseite der Lunge genommen.
Die Ergebnisse waren von vornherein gefälscht, das Fahrzeug stand auf dem Prüfstand, die Abschalteinrichtung war also aktiv. Von Anfang an wurde das Testlabor als Marionette für einen cleveren Marketingschachzug missbraucht.

Konsequenzen: juristisch aber vor allem gesundheitlich

Vor Gericht soll VW einen Antrag gestellt haben, dass eine Erwähnung der Studie unzulässig ist. Während es in den USA bereits die ersten Verurteilungen gegeben hat, sind die Konsequenzen in Deutschland vergleichsweise milde ausgefallen. Von 250 Milliarden Euro Entschädigung kann keine Rede sein. Auch eine Bereitschaft, die vom Abgasskandal betroffenen Fahrzeuge zurückzunehmen, zeigt VW bislang nicht.
Nur eines ist jetzt schon klar: Die Rechnung ist für Volkswagen nicht aufgegangen. Das Ende des Beitrags zeigt einen Dieselfriedhof in den USA. Tausende Dieselautos stehen hier symbolisch für die jahrelange Kosten-Nutzen-Rechnung des Konzerns. Deutlich wird, dass eine Variable bei der Kalkulation bisher außen vor blieb: Der Kunde.

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