Tests an Menschen durchgeführt
Um die Schädlichkeit der Diesel Abgase zu testen, wurden zehn Affen in einen Raum gesperrt und den Abgasen ausgesetzt.
In Deutschland hingegen sollen andere Tests durchgeführt worden sein. Tests bei denen Menschen die giftige Stickoxidgase einatmen mussten. Tatort soll hier die RWTH Aachen gewesen sein. Versuche an Menschen sind in Deutschland nur unter strengen Voraussetzungen und nicht zu wirtschaftlichen Zwecken zulässig. Wenn aber die Autobauer Testergebnisse dazu nutzen wollten, die WHO von der Unschädlichkeit krebserregender Gase zu überzeugen, liegt ein wirtschaftlicher Zweck vor. 25 junge, gesunde Personen sollen Stickoxid in unterschiedliche hohen Konzentrationen eingeatmet haben, wie die FAZ berichtet . Die Ergebnisse sollten von erwarteter Kritik ablenken. Ein sauberes Image schien den Herstellern wichtiger als ein sauberer Motor.
Schockierte Reaktionen in der Politik
Während die Politik sich im Dieselskandal bislang durchaus gnädig zeigt, bezieht sie nun klar Stellung. Bundeskanzlerin Angela Merkel übt scharfe Kritik. So wird Regierungssprecher Seibert in vielen Medien zitiert: „ Diese Tests an Affen oder sogar Menschen sind ethisch in keiner Weise zu rechtfertigen.“. Seibert konstatiert, die Konzerne hätten die Grenzwerte einzuhalten und nicht die Unschädlichkeit der Emissionen zu beweisen. Ein solcher Test zu Zwecken des Marketings und der Verkaufsförderung sei nicht vertretbar.
Parallel bittet das Bundesverkehrsministerium die beteiligten Hersteller zu einer Sondersitzung der Untersuchungskommission zum Abgasskandal.
Konzerne leugnen Verantwortung
VW-Konzernchef Müller bezeichnet die angewandten Methoden als unethisch und abstoßend. Die Tests empfindet er als inakzeptabel. „Es gibt Dinge, die tut man schlicht nicht.“, stellt er fest. Von den Versuchen am Mensch distanziert sich VW. Auch Daimler nimmt Abstand von den Studien der EUGT. BMW erklärt, man habe nicht mitgewirkt. Ist es vielleicht doch nur ein Zufall, dass die Studien der EUGT den Autobauern stest gute Argumente lieferten? Wohl kaum.
So gibt es auch ein Projekt, dessen Ergebnis vermittelte, dass sich die Verbannung besonders schmutziger Dieselfahrzeuge aus den Umweltzonen 19 deutscher Städte kaum auf deren Schadstoffbelastung ausgewirkt hatte. Ein Ergebnis, das den Konzernen gerade zu Zeiten drohender Fahrverbote in die Karten spielen könnte. Auch sollte die WHO wohl von weiteren kritischen Studien abgebracht werden.
Diesel moralisch nicht mehr vertretbar?
Lange vor den jüngsten berichten zu Abgastests an Affen und Menschen gab es schon ausreichend Gründe, sich von seinem Diesel zu verabschieden.
Drohende Fahrverbote in bis zu 60 Städten, sinkende Preise, ein einstürzender Markt und sogar Stilllegungsverfügungen, zeichnen das Bild einer Situation, der sich jeder Autofahrer gerne entziehen möchte. Hinzu kommt nun noch ein weiterer Faktor. Möchte man ein Fahrzeug fahren, dessen Hersteller Versuche mit unschuldigen Affen und jungen, gesunden Menschen zu verantworten hat?
Wer seinen Diesel loswerden möchte, dem bleiben vielfältige Möglichkeiten. Zum einen ist die Klage gegen den Hersteller oder Händler möglich. Eine Rückabwicklung kann verlangt werden. Wer den Diesel finanziert hat, kann die Möglichkeit eines Widerrufs prüfen lassen.
Unsere Sozietät betreut viele Dieselskandalgeschädigte. Wir sind sehr erfahren auf dem Gebiet des Widerrufsrechts und können Ihnen einen umfassenden Überblick über Ihre Rechte im Abgasskandal geben. Im Rahmen unserer kostenloses Erstberatung prüfen wir außerdem gerne Ihren Finanzierungsvertrag auf Belehrungsfehler und erläutern Ihnen alle Möglichkeiten eines etwaigen Vorgehens. Für einen ersten Eindruck hilft Ihnen unser Rückabwicklungsrechner weiter.
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