Erholt sich der Dieselmarkt?

  • Autos stehen auf der Straße und stoßen Abgase aus

Dieselmarkt gewinnt trotz Negativschlagzeilen


Lange sah es auf dem Dieselmarkt mau aus. Der stetige Abwärtstrend setzte gerade denjenigen zu, die aufgrund des Abgasskandals ohnehin schon gebeutelt waren. Nahezu neue Dieselwagen verloren rapide an Wert. Der Restwertverlust war so groß, dass vielen trotz großem Stilllegungsrisiko und Angst vor Fahrverboten keine Wahl blieb: Sie mussten ihren Diesel behalten. Gebrauchtwagenhändler gerieten ebenfalls in Not. Die Standzeit von Dieselautos verlängerte sich. Parallel sank die Nachfrage, die Gewinnmarge ebenfalls. Lange sah es so aus, als würde der Antrieb der Zukunft mehr und mehr zu einem Antrieb der Vergangenheit. Doch nun wird von steigenden Verkaufszahlen berichtet. Hat der Dieselmarkt eine Trendwende geschafft? Betrifft das auch den Gebrauchtwagenmarkt für Diesel?

Dr. V. Ghendler ist Verbraucheranwalt und Partner unserer Kanzlei. Als Experte für Verbraucherrechte vertritt er mit seinem spezialisierten Team bundesweit die Interessen von Mandanten gegen Banken und Großkonzerne.

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Optimistischer Blick auf Dieselmarkt

VW, BMW und Daimler mussten in der letzten Zeit einige Rückschläge verkraften. Während VW es schon seit 2015 gewohnt ist, im Scheinwerferlicht des Abgasskandals zu stehen, hatte es Daimler erst kürzlich mit voller Breitseite erwischt. Der Zwangsrückruf hunderttausender Fahrzeuge, der Verkaufsstopp bei den betroffenen Modellen. Doch nun scheint es wieder bergauf zu gehen. Spiegel Online berichtet, der Absatz von Dieselfahrzeugen sei deutlich gestiegen. “Die neuen Modelle helfen uns sehr”, äußerte Thomas Zahn, Chef des Deutschland-Vertriebs bei der Marke Volkswagen gegenüber dem Handelsblatt. Bei Volkswagen zeigt sich gerade im Vergleich zum ersten Quartal eine Steigerung. Der Anteil der verkauften Diesel liegt bei 38 %. Bundesweit liegt der Anteil der verkauften Diesel immerhin bei 32 %. Zwar lässt sich hier eine leicht positive Entwicklung feststellen. Trotzdem ist der Marktanteil in der Gesamtschau eher gesunken. Anfang 2017 waren noch fast 50 % der verkauften Fahrzeuge mit einem Dieselmotor ausgestattet.
Die Trendwende ist also nur minimal.

Dieselmarkt – Nachfrageanstieg wegen Umweltprämie?

Trotzdem scheint der Glaube an den Dieselmotor in der Branche wieder zu wachsen. Auch BMW und Daimler verzeichnen einen Anstieg der Verkaufszahlen. Ob dieser Anstieg nun auf eine Imageverbesserung oder auf die verkaufsfördernden Umweltprämien zurückzuführen ist, bleibt offen. Auch der größere Anteil an SUVs könnte sich hier auswirken. Dennoch ist der Optimismus ungebrochen. “Wir wollen wieder in den Diesel hinein und werden ihn offensiver in den Mittelpunkt rücken.”, kündigt Zahn an.

Gebrauchtwagenmarkt weiterhin geschwächt

In der Tat scheint es keine schlechte Idee zu sein, das Angebot an neuen sauberen Diesel auszubauen, wenn gleichzeitig die alten dreckigen Diesel von den Straßen geholt werden. Fahrverbote, Stilllegungen und vor allem die Angst vor Negativauswirkungen des umstrittenen Software Updates verbannen die alten Diesel mehr und mehr von den Straßen. Während die Hersteller neue modernere Diesel anpreisen und mit der Umweltprämie locken, versuchen viele, Ihren Diesel ohne Verlust zu verkaufen. Mehr oder weniger erfolgreich. Zwar hat sich die Lage kürzlich ein wenig stabilisiert, von einem florierenden Gebrauchtwagenmarkt kann aber trotzdem keine Rede sein. Nach wie vor hat der Markt mit hohen Standtagen zu kämpfen. Ganze 106 Tage steht ein gebrauchter Diesel aktuell beim Händler, bevor er den Besitzer wechselt. Die Standzeit bei einem Benziner beträgt hingegen gerade einmal 86 Tage.

Dieselmarkt Aufschwung – Gute Nachrichten nur für Autobauer

Während die Automobilindustrie sich also über eine steigende Nachfrage freut, bleiben die Dieselkunden der Vergangenheit mit dem Motor der Zukunft in der Gegenwart sitzen. Sie können Ihren Diesel nur noch mit einem erhöhten Restwertverlust verkaufen. Nicht selten kann die Zwickmühle zwischen Verkauf, drohendem Fahrverbot und Stilllegung existenzgefährdende Ausmaße annehmen.

Ihre Ansprüche im Abgasskandal

Um dieser Bredouille zu entgehen, können Sie Ansprüche gegen den Hersteller geltend machen. Unabhängig davon, von welchem Hersteller Ihr Diesel ist, können Sie Schadensersatzansprüche durchsetzen. Denn indem der Autobauer Dieselfahrzeuge auf den Markt brachte, deren tatsächlicher Stickoxidausstoß von den Verkäuferangaben abwich, nahm er zumindest billigend einen Schaden des Kunden in Kauf. Dieser fährt nun keinen “sauberen” Diesel, sondern ein Fahrzeug, das streng genommen nicht zum Verkehr hätte zugelassen werden dürfen. Ein Jurist  versteht hierunter eine “vorsätzliche sittenwidrige Schädigung”, die Schadensersatzansprüche des Kunden zur Folge hat. Sie können also vom Hersteller die Rückabwicklung verlangen. Ihren Diesel können Sie zurückgeben und erhalten dafür beinahe den vollständigen Kaufpreis zurück. Abgezogen wird davon eine Nutzungsentschädigung für die gefahrenen Kilometer. Im Vergleich zum Restwertverlust ist diese jedoch unerheblich.

Widerruf Autokredit

Eine Rückabwicklung erreichen Sie auch über den Widerruf Ihres Finanzierungsvertrags. Das Widerrufsrecht stützt sich dabei auf eine fehlerhafte Widerrufsbelehrung. In den meisten Kreditverträgen ist diese tatsächlich unvollständig oder sogar grob falsch. Da der Gesetzgeber den Kunden schützen möchte, kann dieser im Falle einer solchen falschen Erklärung noch Jahre später den Widerruf erklären. Auch hier wird das Geschäft infolge des Widerrufs vollständig rückabgewickelt. Sie erhalten die geleisteten Raten, sowie Ihre Anzahlung zurück und geben Ihren Diesel ab. Weitere ausstehende Raten entfallen.

Kostenlose Erstberatung zu Ihren Rechten im Abgasskandal

Im Rahmen unserer kostenlosen Erstberatung analysieren wir Ihren individuellen Fall und stellen fest, welche Vorgehensweise sich für Sie wirtschaftlich lohnt. Nachdem unsere versierten Mitarbeiter hierzu Ihre Dokumente untersucht haben, teilen Sie Ihnen die Ergebnisse telefonisch mit. Dabei haben Sie nicht nur die Möglichkeit, sich umfassend über Ihre Möglichkeiten beraten zu lassen, sondern auch Detailfragen zu klären, die für Sie von Bedeutung sind. Womöglich ist Ihr Diesel finanziert und Sie wissen nicht, ob Sie widerrufen oder über den Schadensersatz rückabwickeln sollten. Vielleicht würden Sie gerne vorgehen, sind sich aber unschlüssig darüber, wie viel so etwas kostet und ob es eine Rechtsschutzversicherung gibt, die die Kosten trägt. Womöglich wollen Sie Ihren Diesel behalten und einen Schadensausgleich in Geld oder günstigere Kreditkonditionen. Gerne beraten wir Sie zu all diesen Fragen. Nutzen Sie die Gelegenheit, sich kostenlos zu Ihren Rechten im Abgasskandal beraten zu lassen.

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