Optimistischer Blick auf Dieselmarkt
VW, BMW und Daimler mussten in der letzten Zeit einige Rückschläge verkraften. Während VW es schon seit 2015 gewohnt ist, im Scheinwerferlicht des Abgasskandals zu stehen, hatte es Daimler erst kürzlich mit voller Breitseite erwischt. Der Zwangsrückruf hunderttausender Fahrzeuge, der Verkaufsstopp bei den betroffenen Modellen. Doch nun scheint es wieder bergauf zu gehen. Spiegel Online berichtet, der Absatz von Dieselfahrzeugen sei deutlich gestiegen. “Die neuen Modelle helfen uns sehr”, äußerte Thomas Zahn, Chef des Deutschland-Vertriebs bei der Marke Volkswagen gegenüber dem Handelsblatt. Bei Volkswagen zeigt sich gerade im Vergleich zum ersten Quartal eine Steigerung. Der Anteil der verkauften Diesel liegt bei 38 %. Bundesweit liegt der Anteil der verkauften Diesel immerhin bei 32 %. Zwar lässt sich hier eine leicht positive Entwicklung feststellen. Trotzdem ist der Marktanteil in der Gesamtschau eher gesunken. Anfang 2017 waren noch fast 50 % der verkauften Fahrzeuge mit einem Dieselmotor ausgestattet.
Die Trendwende ist also nur minimal.
Dieselmarkt – Nachfrageanstieg wegen Umweltprämie?
Trotzdem scheint der Glaube an den Dieselmotor in der Branche wieder zu wachsen. Auch BMW und Daimler verzeichnen einen Anstieg der Verkaufszahlen. Ob dieser Anstieg nun auf eine Imageverbesserung oder auf die verkaufsfördernden Umweltprämien zurückzuführen ist, bleibt offen. Auch der größere Anteil an SUVs könnte sich hier auswirken. Dennoch ist der Optimismus ungebrochen. “Wir wollen wieder in den Diesel hinein und werden ihn offensiver in den Mittelpunkt rücken.”, kündigt Zahn an.
Gebrauchtwagenmarkt weiterhin geschwächt
In der Tat scheint es keine schlechte Idee zu sein, das Angebot an neuen sauberen Diesel auszubauen, wenn gleichzeitig die alten dreckigen Diesel von den Straßen geholt werden. Fahrverbote, Stilllegungen und vor allem die Angst vor Negativauswirkungen des umstrittenen Software Updates verbannen die alten Diesel mehr und mehr von den Straßen. Während die Hersteller neue modernere Diesel anpreisen und mit der Umweltprämie locken, versuchen viele, Ihren Diesel ohne Verlust zu verkaufen. Mehr oder weniger erfolgreich. Zwar hat sich die Lage kürzlich ein wenig stabilisiert, von einem florierenden Gebrauchtwagenmarkt kann aber trotzdem keine Rede sein. Nach wie vor hat der Markt mit hohen Standtagen zu kämpfen. Ganze 106 Tage steht ein gebrauchter Diesel aktuell beim Händler, bevor er den Besitzer wechselt. Die Standzeit bei einem Benziner beträgt hingegen gerade einmal 86 Tage.
Dieselmarkt Aufschwung – Gute Nachrichten nur für Autobauer
Während die Automobilindustrie sich also über eine steigende Nachfrage freut, bleiben die Dieselkunden der Vergangenheit mit dem Motor der Zukunft in der Gegenwart sitzen. Sie können Ihren Diesel nur noch mit einem erhöhten Restwertverlust verkaufen. Nicht selten kann die Zwickmühle zwischen Verkauf, drohendem Fahrverbot und Stilllegung existenzgefährdende Ausmaße annehmen.
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