Software Update verweigern
Betroffenen Porsche-Haltern ist nicht zu einem Software Update zu raten. Gleichzeitig kann aber auch die Verweigerung des Software Updates nicht empfohlen werden. Die Entscheidung ist nämlich eine Entscheidung zwischen Pest und Cholera. Eine zufriedenstellende Lösung gibt es aktuell noch nicht. Dementsprechend sollten Betroffene sich im Vorhinein über die Konsequenzen ihrer Handlungsoptionen bewusst sein. Ein juristisches Vorgehen ist nach überwiegender Ansicht einiger Gerichte auch nach Vornahme des Software Updates noch möglich. Die Hersteller stellen sich zwar auf den Standpunkt, durch das Software Update seien sie ihrer Nachbesserungspflicht nachgekommen. Das sehen viele Zivilrichter jedoch anders. Sie vertreten den Standpunkt, dass der Diesel trotz Update noch mangelhaft sei und deswegen weitergehende Schadensersatzansprüche noch nicht ausgeschlossen seien. Teilweise wird auch vertreten, dass dem Kunden gerade keine Nachbesserung zuzumuten sei. Mit einem Software Update jedenfalls könne nicht der vertragsgemäße Zustand hergestellt werden. Sie müssen deswegen nicht besorgt sein, durch das Software Update Ihre Rechte im Abgasskandal zu beschneiden. Wenn Sie das Update verweigern, kann ein juristisches Vorgehen gegen den Hersteller ein Argument liefern, warum eine Stilllegung unzumutbar ist. So zumindest war es in einem Fall, in dem ein VW Kunde gegen die Stilllegung seines VW Touareg vorgegangen ist.
Ihre Rechte im Abgasskandal – nicht länger machtlos gegen Software Update
Wie bereits erwähnt, können Sie als Betroffener im Abgasskandal Schadensersatzansprüche gegen den Hersteller geltend machen. Im besten Fall können Sie so eine Rückabwicklung Ihres Kaufvertrags erreichen. Sie müssen sich dann nicht mehr mit der lästigen Frage auseinandersetzen, ob Sie das Software Update vornehmen lassen oder es besser verweigern. Neben dem Schadensersatzbegehren gibt es außerdem die Möglichkeit, über den Widerrufsjoker vorzugehen. Dieser gibt denjenigen, die ihren Porsche über einen Autokredit finanziert haben, ein wichtiges Instrument mit an die Hand – das praktisch ewige Widerrufsrecht. Dieses entsteht mit einer fehlerhaften Widerrufsbelehrung durch die Herstellerbank, die den Widerruf dann auch noch Jahre später gegen sich gelten lassen muss.
Gerne beraten wir Sie kostenlos im Rahmen unserer Erstberatung zu Ihren Rechten. Anhand Ihres Kauf- (und gegebenenfalls Finanzierungsvertrags) prüfen wir, was Ihnen im Abgasskandal zusteht und durch welches Vorgehen Ihnen der größte wirtschaftliche Vorteil entsteht. Im Anschluss können Sie sich durch eine Mandatierung unabhängig von Software Updates, Stilllegungen und Co. machen.Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass das Kraftfahrtbundesamt den Rückruf von 60.000 Porsche Dieseln angeordnet hat. In mehreren Modellen waren illegale Abschalteinrichtungen entdeckt worden. Dass auch die Luxusmarke Teil des Abgasskandals ist, war schon länger bekannt. Inzwischen hat das Kraftfahrtbundesamt ein Software Update für bestimmte Schummel-Porsche genehmigt. Doch wann müssen die Wagen in die Werkstatt und kann der Eigentümer das Update verweigern?
Ich möchte einen Porsche Macan Diesel als Gebrauchtwagen
Kaufen. Baujahr 2016 oder 2017 mit ca. 40.000 bis 50.000 km .Ist das überhaupt ratsam. Welches Risiko gehe ich ein.
Kaufpreise liegen bei € 48.000,00 bis € 54.000,00-
Sehr geehrter Herr Thomas,
hierzu können wir keine Einschätzung abgeben. Das Risiko besteht darin, dass aufgrund des Software-Updates bestimmte Schäden bzw. Verschleißerscheinungen früher auftreten werden, zumindest berichten dies unsere Mandanten.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. V. Ghendler
Rechtsanwalt, Fachanwalt für Insolvenzrecht