Wertverlust durch Abgasskandal geht in die Milliarden

  • Autos im Straßenverkehr mit Abgasen

Studie zeigt: Dramatischer Preisverfall für deutsche Diesel durch Abgasskandal

Nach den Dieselgate-Enthüllungen bleiben Eigentümer auf ihren betroffenen Gebrauchtfahrzeugen sitzen. Durch den VW-Abgasbetrug und drohende Fahrverbote sinkt das Image des Selbstzünder-Motors auf einen Tiefststand. Kein potentieller Autokäufer in Deutschland ist übrig, der nicht über den Dieselskandal informiert ist. Niemand würde ein Dieselfahrzeug noch zum Listenpreis kaufen. Auch der ADAC warnt vor Diesel-Käufen. Der Schaden für deutsche Diesel-Besitzer geht in die Milliarden. Was viele Fahrer befürchtet haben, zeigt nun eine Studie: Ihre Wagen haben erheblich an Wert verloren, obwohl sie sie immer pfleglich behandelt haben. Wie können sich Kunden jetzt noch aus der misslichen Lage befreien?

Dr. V. Ghendler ist Verbraucheranwalt und Partner unserer Kanzlei. Als Experte für Verbraucherrechte vertritt er mit seinem spezialisierten Team bundesweit die Interessen von Mandanten gegen Banken und Großkonzerne.

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Wie wurde der Wertverlust ermittelt?

Im Auftrag der Wirtschaftwoche analysierte das CAR-Institut der Universität Duisburg-Essen, wie viel Geld Eigentümer von Diesel-Fahrzeugen bereits abschreiben müssen. Die Auswertung betraf die Zeitspanne von Januar bis Mai 2017. Allein in der kurzen Zeit haben gebrauchte Diesel rund 1,1% ihres Wiederverkaufswertes eingebüßt. Bei Benzinern blieb der Verkaufswert dagegen beinahe konstant. Die Zahlen beziehen sich auf dreijährige Autos, also Fahrzeuge mit Baujahr 2014. Im Jahr 2014 wurden 1,45 Millionen Diesel neu zugelassen. Es wurde bei der Studie nicht nach Marken differenziert. Testverkäufe der Wirtschaftswoche ergaben bei manchen gewerblichen Händlern sogar eine Minderung des gebotenen Preises von 25% zum Schwacke-Listenpreis. Rechnet man den Wertverlust auf den gesamten Zeitraum seit den Diesel-Enthüllungen sowie auf andere Baujahre hoch, erreicht der wirtschaftliche Schaden Milliardenhöhe.

Volkswagen reagierte übrigens schon letztes Jahr auf die Entwicklungen. Die VW Financial Services AG verdreifachte ihre Rückstellungen für unvorhergesehene Wertverluste bei der Leasing-Flotte auf 765 Millionen Euro. So soll der zusätzliche Wertverlust bei den rund 1,2 Millionen Leasing-Fahrzeugen, die jeweils zum Ende der Leasing-Periode zurückgenommen werden, ausgeglichen werden.

Autobesitzern droht noch höherer Schaden

Und bislang ist das Schlimmste ja noch nicht einmal eingetreten: Die geforderten Diesel-Fahrverbote würden die Innenstädte zur Tabuzone für die betroffenen Autos machen. Neben Stuttgart wollen noch zahlreiche weitere Städte zu diesem Mittel greifen, wenn die Schadstoffbelastung dort die Grenzwerte weiterhin übersteigt. Sollten die Verbote durchgesetzt werden, würde sich der Schaden locker noch einmal um das Mehrfache erhöhen. Die Experten von der Uni Duisburg-Essen rechnen für diesen Fall mit einem Wertverlust von 10%, maximal jedoch 1500 Euro, was dem Preis der Hardware-Umrüstung entspricht. Hier errechnet sich ein Gesamtschaden von 15 Milliarden Euro. Dabei gehen sie vom Idealfall aus, dass sich ein umgerüstetes Fahrzeug wieder zum Listenpreis verkaufen lässt. Der Bundesverband freier KfZ-Händler nimmt einen Wertverlust von 10-20% an. Gerade Fahrzeuge mit der Euro 5-Norm seien stark vom Wertverfall bedroht.

Welche Faktoren entwerten die gebrauchten Diesel?

Die schlechten Nachrichten für den Diesel nehmen kein Ende. Gegen immer mehr Hersteller wie Mercedes und zuletzt Ford wird nun ermittelt. Zahlreiche Kunden haben nur noch den Wunsch, ihren Diesel loszuwerden und überfluten den Gebrauchtwagenmarkt.

Der Dieselgipfel Anfang August wird allenthalben als unzureichend aufgefasst, denn er brachte keine spürbare Besserung. Im Gegenteil: Durch die Maßnahme der Hersteller, den Kunden mit Prämien den Kauf eines Neuwagens schmackhaft zu machen, sinkt die Nachfrage nach jungen Gebrauchten. Der einst wertstabile Diesel wird auf dem Gebrauchtwagenmarkt zum Ladenhüter.

Dann spielt noch die zweifelhafte Nachrüstung des Abgasreinigungssystems eine Rolle. Es herrscht Unsicherheit über die Wirksamkeit des Updates. Es soll zu höherem Verbrauch sowohl an Kraftstoff als auch an dem Abgasreinigungsmittel AdBlue führen. Außerdem sind schlechteres Fahrverhalten und höherer Verschleiß die Folge.

Des Weiteren bleibt das Risiko für Fahrverbote in den Innenstädten weiterhin hoch. Der Diesel ist an vielen Fronten unter Beschuss.

Kann man seinen Diesel überhaupt noch verlustfrei loswerden?

Bild von einem schwarzen VW

Auch der ADAC warnt vor Diesel-Käufen. Der Schaden für deutsche Diesel-Besitzer geht in die Milliarden.

Auch durch den Verkauf ins Ausland lässt sich der Preisverfall nicht umgehen. Der zusätzliche Aufwand für den Export macht diesen Ausweg unattraktiv, außerdem muss auch dort mit einem Überangebot an Diesel-Pkw gerechnet werden. Viele Kunden suchen daher nach einem Rettungsweg.

Rückabwicklung des Kaufvertrages

Eine sichere Methode, einen Schaden durch den Abgasskandal zu vermeiden, stellt ein Rücktritt vom Kaufvertrag dar. Die Manipulationssoftware, die von VW und anderen Herstellern eingebaut wurde, begründet einen Mangel am Fahrzeug. Ihnen steht daher das Recht auf Behebung des Mangels zu. Zuerst muss der Verkäufer grundsätzlich die Gelegenheit bekommen, den Mangel durch Reparatur oder Lieferung einer neuen Sache zu beheben.

Nach derzeitigem Stand der Dinge ist es den Herstellern nicht gelungen, die Mangelhaftigkeit der Skandalautos per Software-Update zu beheben. Gründe dafür sind neben den ungeklärten Folgen des Updates auch der erhebliche Vertrauensverlust in den Hersteller. Deshalb raten wir Ihnen, vom Vertrag zurückzutreten.

Widerruf der Autokredit-Finanzierung

Noch einfacher kommen Sie mit dem sogenannten Widerrufsjoker an Ihr Geld. Bei einem kreditfinanzierten Fahrzeug prüfen wir Ihren Darlehensvertrag. In vielen Fällen können wir den Kauf rückabwickeln und Sie erhalten bereits gezahlte Raten zurück. Haben Sie den Vertrag nach dem 13. Juni 2014 geschlossen, müssen Sie die sonst bei einer Rückabwicklung fällige Nutzungsentschädigung nicht zahlen. Unter dem Strich bedeutet dies, dass sie das Auto während der Darlehenslaufzeit nahezu kostenfrei nutzen konnten.

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