Abgastests an Affen und Menschen

  • Autos im Straßenverkehr mit Abgasen

Erneut dicke Luft im Dieselskandal

Viele Verbraucher fühlen sich im Dieselskandal ohnmächtig. Machtlos im Vergleich zu den mächtigen Konzernen, die ihre Monopolstellungen auf dem Automobilmarkt missbraucht haben. Machtlos waren – wie sich jetzt herausstellt – jedoch auch andere. Berichten zufolge wurden Abgastests an Affen und sogar an Menschen durchgeführt. Die Autobauer verfolgten hierbei wohl ein perfides Ziel: Sie wollten beweisen, dass Dieselabgase doch nicht so schädlich sind wie angenommen – eine Verharmlosung auf Kosten von Mensch und Tier.

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Schädlichkeit von Abgasen sollte verharmlost werden

“Unsere Dieselfahrzeuge verursachen keine Gesundheitsschäden.” Das ist die These, die es zu belegen galt. Unter dem Deckmantel wissenschaftlicher Studien sollten Affen giftige Gase einatmen. Gase, auf die die Deutsche Umwelthilfe zehntausende frühzeitige Todesfälle zurückführt. Gase, die laut der WHO krebserregend sein sollen. Federführend war dabei die Lobby-Organisation EUGT, die von Volkswagen, Daimler, BMW und Bosch gegründet wurde. Die Ziele der „Europäischen Forschungsvereinigung für Umwelt und Gesundheit im Transportsektor” waren klar formuliert: Eine intensive Untersuchung der Aus- und Wechselwirkungen zwischen Emissionen, Immissionen und Gesundheit.

Chronologie des Grauens – Tierversuche

Tatort Nummer 1 war das amerikanische Albuquerque in New Mexiko. Zehn Langschwanzmakaken sollten jeweils in einer luftdichten Kammer die Abgase eines VW Beetles einatmen – und das über vier Stunden hinweg. Gesundheitliche Schäden trugen sie nicht davon, schenkt man den Autobauern Glauben. Während des Experiments wurden ihnen Zeichentrickfilme zu Beruhigung gezeigt.
Die Details sind einem 179 umfassenden Verhörprotokoll zu entnehmen.

Die beauftragten Forscher wussten nicht, dass der im Test finanzierte Diesel manipuliert war. Während des Tests produzierte er weniger Gas als im Straßenverkehr. Besser für die Tiere, schlecht für ein aussagekräftiges Testergebnis, denn die Parameter waren von vornherein verfälscht. Der Test konnte also zu keinem Zeitpunkt ein wirkliches Ergebnis hervorrufen. Doch auch unter diesen verfälschten Testbedingungen konnte nicht festgestellt werden, dass die Abgase gesundheitlich unbedenklich sind. Laut Süddeutscher Zeitung wussten Volkswagen, Daimler und BMW von den Affenversuchen, Mitarbeiter von Volkswagen waren bei der Installation des Prüfstandes dabei. In Deutschland werden solche Versuche an Affen aus ethischen Bedenken nicht durchgeführt.

Tests an Menschen durchgeführt

Bild von einem Affen

Um die Schädlichkeit der Diesel Abgase zu testen, wurden zehn Affen in einen Raum gesperrt und den Abgasen ausgesetzt.

In Deutschland hingegen sollen andere Tests durchgeführt worden sein. Tests bei denen Menschen die giftige Stickoxidgase einatmen mussten. Tatort soll hier die RWTH Aachen gewesen sein. Versuche an Menschen sind in Deutschland nur unter strengen Voraussetzungen und nicht zu wirtschaftlichen Zwecken zulässig. Wenn aber die Autobauer Testergebnisse dazu nutzen wollten, die WHO von der Unschädlichkeit krebserregender Gase zu überzeugen, liegt ein wirtschaftlicher Zweck vor. 25 junge, gesunde Personen sollen Stickoxid in unterschiedliche hohen Konzentrationen eingeatmet haben, wie die FAZ berichtet . Die Ergebnisse sollten von erwarteter Kritik ablenken. Ein sauberes Image schien den Herstellern wichtiger als ein sauberer Motor.

Schockierte Reaktionen in der Politik

Während die Politik sich im Dieselskandal bislang durchaus gnädig zeigt, bezieht sie nun klar Stellung. Bundeskanzlerin Angela Merkel übt scharfe Kritik. So wird Regierungssprecher Seibert in vielen Medien zitiert: „ Diese Tests an Affen oder sogar Menschen sind ethisch in keiner Weise zu rechtfertigen.“. Seibert konstatiert, die Konzerne hätten die Grenzwerte einzuhalten und nicht die Unschädlichkeit der Emissionen zu beweisen. Ein solcher Test zu Zwecken des Marketings und der Verkaufsförderung sei nicht vertretbar.
Parallel bittet das Bundesverkehrsministerium die beteiligten Hersteller zu einer Sondersitzung der Untersuchungskommission zum Abgasskandal.

Konzerne leugnen Verantwortung

VW-Konzernchef Müller bezeichnet die angewandten Methoden als unethisch und abstoßend. Die Tests empfindet er als inakzeptabel. „Es gibt Dinge, die tut man schlicht nicht.“, stellt er fest. Von den Versuchen am Mensch distanziert sich VW. Auch Daimler nimmt Abstand von den Studien der EUGT. BMW erklärt, man habe nicht mitgewirkt. Ist es vielleicht doch nur ein Zufall, dass die Studien der EUGT den Autobauern stest gute Argumente lieferten? Wohl kaum.

So gibt es auch ein Projekt, dessen Ergebnis vermittelte, dass sich die Verbannung besonders schmutziger Dieselfahrzeuge aus den Umweltzonen 19 deutscher Städte kaum auf deren Schadstoffbelastung ausgewirkt hatte. Ein Ergebnis, das den Konzernen gerade zu Zeiten drohender Fahrverbote in die Karten spielen könnte. Auch sollte die WHO wohl von weiteren kritischen Studien abgebracht werden.

Diesel moralisch nicht mehr vertretbar?

Lange vor den jüngsten berichten zu Abgastests an Affen und Menschen gab es schon ausreichend Gründe, sich von seinem Diesel zu verabschieden.
Drohende Fahrverbote in bis zu 60 Städten, sinkende Preise, ein einstürzender Markt und sogar Stilllegungsverfügungen, zeichnen das Bild einer Situation, der sich jeder Autofahrer gerne entziehen möchte. Hinzu kommt nun noch ein weiterer Faktor. Möchte man ein Fahrzeug fahren, dessen Hersteller Versuche mit unschuldigen Affen und jungen, gesunden Menschen zu verantworten hat?
Wer seinen Diesel loswerden möchte, dem bleiben vielfältige Möglichkeiten. Zum einen ist die Klage gegen den Hersteller oder Händler möglich. Eine Rückabwicklung kann verlangt werden. Wer den Diesel finanziert hat, kann die Möglichkeit eines Widerrufs prüfen lassen.

Unsere Sozietät betreut viele Dieselskandalgeschädigte. Wir sind sehr erfahren auf dem Gebiet des Widerrufsrechts und können Ihnen einen umfassenden Überblick über Ihre Rechte im Abgasskandal geben. Im Rahmen unserer kostenloses Erstberatung prüfen wir außerdem gerne Ihren Finanzierungsvertrag auf Belehrungsfehler und erläutern Ihnen alle Möglichkeiten eines etwaigen Vorgehens. Für einen ersten Eindruck hilft Ihnen unser Rückabwicklungsrechner weiter.

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