Studie zeigt: Keine Zukunft für Diesel

  • Autos im Straßenverkehr mit Abgasen

Welche Möglichkeiten Diesel-Fahrer jetzt noch haben


Diesel – der Antrieb der Zukunft könnte bald zum Antrieb der Vergangenheit avancieren. Aktuell sieht es nicht nur für die Fahrzeuge der Abgasnormen Euro 5 und Euro 6 schlecht aus. Seit 2015 die ersten Informationen zu umfassenden Abgasmanipulationen bekannt wurden, befindet sich die gesamte Branche in Schieflage. Berichte von drohenden Fahrverboten und die ersten Stilllegungsverfügungen scheinen die Lage nur weiter zu verschärfen.

Eine Studie von PwC zeigt nun: Für den Diesel gibt es wohl keine Zukunft mehr.

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Starker Rückgang der Neuzulassungen

PwC-Autoexperten belegen diese These unter anderem mit einem starken Rückgang der Diesel-Neuzulassungen in Europa. Diese seien laut der Analyse von PwC Autofacts seit 2012 kontinuierlich von 55,6 % auf 46,3% gesunken. Der internationale Vergleich zeigt: die Dieselproblematik ist keinesfalls rein deutsch. In den Dieselländern Frankreich (von 70,8 % auf 52,1 %) und Spanien (von 70,6 % auf 56,9 %) ist ebenfalls ein starker Rückgang der Neuzulassungen zu verzeichnen. Die Experten prognostizieren außerdem, der Diesel-Anteil der in Europa gebauten Fahrzeuge könnte bis 2023 von 48,4 % auf 37% sinken. Damit würde der Diesel langsam aber sicher seine Vormachtstellung auf dem Automobilmarkt einbüßen.

Verkaufszahlen auf Talfahrt

Ein weiterer Indikator für diesen Trend ist der Rückgang der Verkaufszahlen. Von Januar bis November dieses Jahres wurden in Deutschland 13 Prozent weniger Dieselwagen verkauft als im gleichen Zeitraum 2016. Ein erstaunlich hoher Wert, vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass aktuell viele Konzerne mit einer Umweltprämie locken. Ziel ist es, den Absatz zu erhöhen und die Straßen von älteren Dieselmodellen zu reinigen.

Die Realität aber sieht anders aus. Während die Restwerte dauerhaft im Keller sind, bleiben die Händler auf ihren Fahrzeugen sitzen. Im Schnitt steht ein Diesel 100 Tage beim Händler (ein Benziner nur 81), wobei das noch lange nicht das Ende ist. Gerade in Hinblick auf auslaufende Leasingverträge ist eine Verschlimmerung zu befürchten. Viele tausende gebrauchte Diesel werden bald einen Markt schwemmen, auf dem Nachfrage praktisch nicht mehr gegeben ist. Parallel schauen sich Großabnehmer nach Alternativen für den Diesel um. Die Betreiber großer Dienstwagen-Flotten stellen mehr und mehr auf sparsame Benziner um. Dieselautos hingegen werden vor allem an einer Stelle zu finden sein – auf dem Parkplatz.

EU-Regulation bringt Hersteller in Bredouille

Ein weiterer Aspekt, der bislang wenig bis keine Beachtung findet, ist gerade für die Hersteller aber von besonderer Brisanz. Der Einbruch des Dieselmarktes stellt sie nämlich vor eine weitere Herausforderung. Denn der Diesel sollte mit seinem geringeren CO2-Ausstoß einst helfen, die CO2-Grenzwerte der Europäischen Union einzuhalten. Denn während die Restwerte weiter sinken hat die EU-Kommission neue Ziele für 2030 festgesetzt, die die Reduktion des CO2-Ausstoßes bei Neuwagen um 30 % vorsehen.

Damit stecken die Hersteller in einer Zwickmühle. Sie müssen zum einen den eingebrochenen Markt durch vermehrte Investition in Benzin-Hybrid kompensieren. Zum anderen stehen sie aber gleichzeitig unter Zeitdruck, den Ausbau rein elektrisch betriebener Fahrzeuge weiter voranzutreiben.

Fahrverbote könnten Situation verschlimmern

Als wenn das nicht schon genug wäre, ist keineswegs davon auszugehen, dass die Lage sich künftig entspannt oder sogar verbessert. Im Gegenteil. Schließlich könnten Fahrverbote schon Anfang des Jahres 2018 drohen.

Die Deutsche Umwelthilfe strengt in vielen Städten, Kommunen und Bundesländern Verfahren an. Jede Stadt, in welcher der EU-Grenzwert an Stickoxid überschritten wird, muss mit einem solchen Verfahren rechnen, wenn es nicht schon längst läuft. In Stuttgart entschieden die Richter bereits: Ein Fahrverbot ist verhältnismäßig. Vom Bundesverwaltungsgericht wird im Februar eine richtungsweisende Entscheidung erwartet, die die ersten Fahrverbote unmittelbar nach sich ziehen könnte. DUH- Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch hält Fahrverbote in mehr als 60 deutschen Städten für unabwendbar.

Ausblick

Die obigen Fakten lassen nur ein Fazit zu: Wer jetzt einen Diesel fährt, fährt damit nicht gut. Trotzdem warten viele Kunden aktuell nur ab. Denn der Verkauf des Fahrzeugs lohnt sich nicht. 15.000 Kläger haben sich einer Sammelklage von myRight angeschlossen. Viele weitere versuchen es selbständig vor Gericht. In den meisten Verfahren geht es um Schadensersatz oder Rückabwicklung. Doch mehr und mehr müssen sich die Gerichte auch mit einer anderen Frage beschäftigen – dem Widerruf von Autokrediten. Hierzu gibt es bereits zwei Urteile, die dem Kunden Recht geben. Beide hatten ihr Fahrzeug über die Herstellerbank finanziert und waren in diesem Rahmen fehlerhaft belehrt worden. Dadurch fing die Widerrufsfrist nie zu laufen an und der Vertrag war auch Jahre später noch widerrufbar. In der Folge können die Dieselkäufer ihr Fahrzeug zurückgeben und erhalten die gezahlten Raten, sowie ihre Anzahlung zurück. Ob hierbei eine Nutzungsentschädigung für den Verschleiß des Wagens anfällt, ist umstritten. Sowohl das LG Arnsberg als auch das LG Berlin bestätigten eine Nutzungsentschädigung. In beiden Verfahren wird diesbezüglich die nächste Instanz angestrebt. Somit ist abzuwarten, wie diese zu der Frage eines etwaigen Nutzungsersatzes Stellung beziehen.

Betroffenen im Dieselskandal ist in erster Linie zu raten, die Situation nicht auszusitzen, sondern sämtliche Handlungsalternativen gegeneinander abzuwägen. Ob eine Klage gegen den Hersteller Erfolg verspricht oder der Widerruf der Finanzierung sich lohnt, ist vor allem eine Frage des Einzelfalls. Im Rahmen unserer kostenlosen Erstberatung prüfen wir nicht nur Ihren Finanzierungsvertrag, wir beraten Sie auch sonst zu einem möglichen Vorgehen im Dieselskandal.

Dadurch, dass wir einige Mandanten mit dieser Problematik betreuen, sind unsere Mitarbeiter auf diesem Gebiet besonders erfahren und versiert.

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