Leichter Anstieg erwartet
Sie prognostiziert eine Erhöhung der Bauzinsen für ein Darlehen mit fünf bis zehn Jahren Zinsbindung von 1,6 % auf 1,7 %. Bis Ende des Jahres 2018 wird sogar ein Anstieg auf 1,9 % erwartet. Dabei weichen die Zinssätze teils stark voneinander ab. Während der günstigste Anbieter nur 1,25 % verlangt, gibt es auch welche, die das Doppelte fordern. Insgesamt ist hier ein leichter Aufwärtstrend zu beobachten. Bereits Ende 2016 kündigte die Allianz eine Zinserhöhung von 0,25 % an. Auch bei anderen Kreditinstituten war allein Ende 2016 ein Anstieg zwischen 0,16 % und 0,27 % zu verzeichnen.
Der Hintergrund
Die Deutsche Bank erwartet bis zum Jahresende einen leichten Anstieg der Zinsen im Baugewerbe.
Die niedrigen Zinsen kommen nicht von ungefähr. Mit ihrer anhaltenden Niedrigzinspolitik will die Europäische Zentralbank die Konjunktur in der Eurozone stärken. Es geht insbesondere darum, eine Deflation zu verhindern und die vermehrte Aufnahme von Darlehen zu evozieren. Günstiges Geld steigert die Nachfrage der Konsumenten und bringt die Wirtschaft in Schwung. Der Nachteil: Viele Banken und Lebensversicherer geraten in eine Schieflage – Zinsversprechen können nicht oder nur mit großen Einbußen für die Anbieter eingehalten werden. Trotzdem wird es vorerst keinen Kurswechsel in der Geldpolitik geben. So zumindest hat es Mario Draghi auf der Tagung „The ECB and its watchers“ angekündigt und dabei auf die nur zögerlich steigende Inflation verwiesen. Experten erwarten zwar einen Ausstieg aus dem Anleihenkaufprogramm frühestens 2018 und eine Erhöhung des Leitzinses erst gegen Ende des gleichen Jahres. Warum dennoch ein leichter Anstieg der Bauzinsen zu verzeichnen ist? Grund hierfür wird wohl sein, dass sich eine Zinswende langfristig abzeichnet. Eine Zinserhöhung – wie die der Federal Reserve Bank in den USA Ende 2016 – beeinflusst auch die europäischen Märkte. Außerdem weckte sie die Erwartung einer baldigen Zinswende in Europa. Eine Änderung, die die Europäische Zentralbank zwar nicht vornahm, die auf lange Sicht aber eintreten wird.
Erschwinglichkeitsindex steigt – Wohneigentum bleibt günstig
Trotz steigender Bauzinsen ist Wohneigentum in Deutschland weiterhin verhältnismäßig preiswert. Das zeigt zumindest der Erschwinglichkeitsindex des Immobilienverbandes IVD. Dieser bezieht nicht nur das Zinsniveau, sondern auch Immobilienpreise und Lohnniveau mit ein. Hierdurch entsteht ein umfassender Überblick, der alle relevanten Faktoren berücksichtigt. Aktuell werden steigende Preise durch die immer noch niedrigen Zinsen und ein wachsendes Einkommen kompensiert.
Gelegenheit nutzen und günstig umschulden
Die steigenden Bauzinsen bedeuten nicht nur, dass Wohneigentum künftig teurer werden könnte. Auch setzen sie eine Deadline für den lukrativen Widerrufsjoker. LINK Aktuell bietet dieser die Möglichkeit, Immobiliardarlehen mit einer fehlerhaften Widerrufsbelehrung rückabzuwickeln und so günstig umzuschulden. Steigende Bauzinsen bedeuten: Die Umschuldung wird weniger günstig und könnte sich ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr rentieren. Darlehensnehmer sollten deswegen schnell handeln. Betroffen sind Verträge, die nach dem 11. Juni 2010 geschlossen wurden. Etwa 60 % dieser Verträge enthalten angreifbare Widerrufsbelehrungen. Verbraucher sollten deswegen ihre Verträge auf fehlerhafte Widerrufsbelehrungen hin untersuchen lassen. Aktuell sind Ersparnisse von bis zu 20 % der ursprünglichen Kreditsumme möglich. Ein Wert, der sich bei steigenden Bauzinsen nicht halten wird.
Unsere Sozietät verfügt im Bereich des Darlehenswiderrufs über umfassende Expertise und Erfahrung. Im Rahmen unserer kostenlosen Erstberatung überprüfen wir Ihre Widerrufsbelehrung und beraten Sie zu Chancen und Risiken eines Widerrufs. Wir übernehmen die Verhandlungen mit Ihrem Kreditinstitut und vertreten Ihre Interessen – sowohl außergerichtlich, als auch vor Gericht.
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