Welche Rechtsfolgen hat der Widerruf eines Autokredits?
Durch den Widerruf wird der Vertrag rückabgewickelt. Die ausgetauschten Leistungen müssen deshalb wieder rückgängig gemacht werden. Der Darlehensnehmer erhält deshalb die gezahlten Raten und die Anzahlung zurück. Abzuziehen sind die Zinsen, die der Darlehensnehmer bereits durch seine monatlichen Zahlungen geleistet hat. Der Darlehensnehmer muss dem Darlehensgeber das gebrauchte Auto übergeben.
Je nach Zeitpunkt des Vertragsabschlusses wird eine sog. Nutzungsentschädigung fällig. Da der Verbraucher das Auto nutzen konnte, muss er sich den Vorteil, den er hieraus gezogen hat, anrechnen lassen. Diese Pflicht entfällt unserer Rechtsauffassung nach jedoch für Verträge, die nach dem 10.06.2014 abgeschlossen wurden. Für diese Verträge ergibt sich aufgrund einer Gesetzesänderung eine besonders lukrative Lage für den Verbraucher. Noch gibt es hierzu keine verfestigte Rechtsprechung, sodass es durchaus möglich ist, dass die Gerichte weniger verbraucherfreundlich entscheiden. Nichtsdestotrotz kann sich der Widerruf auch bei Zahlung einer Nutzungsentschädigung rentieren.