Die Reform des Privatinsolvenzverfahrens im Jahr 2014 brachte einige Vorteile für die betroffenen Insolvenzschuldner. Die am 01. Juli 2014 in Kraft getretenen Neuregelungen sorgen nach wie vor für reges Interesse in der Öffentlichkeit.
Diese weithin unbekannte Möglichkeit der vorzeitigen Beendigung des Insolvenzverfahrens besagt nach § 213 Absatz 1 InsO:
„Das Insolvenzverfahren ist auf Antrag des Schuldners einzustellen, wenn er nach Ablauf der Anmeldefrist die Zustimmung aller Insolvenzgläubiger beibringt, die Forderungen angemeldet haben. Bei Gläubigern, deren Forderungen vom Schuldner oder vom Insolvenzverwalter bestritten werden, und bei absonderungsberechtigten Gläubigern entscheidet das Insolvenzgericht nach freiem Ermessen, inwieweit es einer Zustimmung dieser Gläubiger oder einer Sicherheitsleistung gegenüber ihnen bedarf.“
Demnach können Sie die vorzeitige Beendigung Ihres Insolvenzverfahrens auf einen Antrag hin erzielen, wenn alle Insolvenzgläubiger dem Gericht gegenüber ihr Einverständnis über die Aufhebung des Verfahrens erklärt haben. Dieses Einverständnis erteilen die Gläubiger im Allgemeinen erst, wenn sie sich mit Ihnen über ein attraktives Vergleichsangebot geeinigt haben. Der frühestmögliche Zeitpunkt der Antragstellung ist der Ablauf der Anmeldefrist.
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Mit dem Vergleichsangebot sollten Sie alle Gläubiger mit einer einheitlichen Vergleichsquote berücksichtigen. Ebenfalls zu berücksichtigen sind nachträglich bekannt gewordene Gläubiger.
Glückt Ihr Vergleich, können Sie den Antrag auf Einstellung Ihres Insolvenzverfahrens stellen und die Vergleichszustimmungen der Gläubiger beifügen. Die Insolvenzgläubiger können anschließend ihr Einverständnis über die vorzeitige Aufhebung des Verfahrens dem Gericht gegenüber mitteilen.
Im Allgemeinen erklären die Gläubiger ihr Einverständnis über die vorzeitige Aufhebung des Verfahrens erst, wenn sie sich mit einem Dritten über eine attraktive Vergleichszahlung geeinigt haben.
In der Praxis verfügen viele Schuldner während eines Insolvenzverfahrens selbst nicht über die finanziellen Mittel um einen solchen Vergleich in die Wege zu leiten. Doch nicht nur aus diesem Grund sollten Sie mit Ihrem Vergleichsangebot klarstellen, dass die Vergleichssumme durch einen Dritten beglichen wird. Mit dieser Vorgehensweise können Sie der Gefahr von Gläubigerungleichbehandlungen entgegenwirken. Solche könnten sonst neben der Anfechtbarkeit des Vergleichs auch die Versagung der Restschuldbefreiung mit sich bringen.
Die Zustimmung der Gläubiger muss hervorbringen, dass
Anders als bei weiteren Möglichkeiten der vorzeitigen Beendigung des Insolvenzverfahrens, reicht hier die prozessrechtliche Einverständniserklärung jedes Gläubigers aus. Ein Nachweis über die Befriedigung der einzelnen Forderungen muss nicht erbracht werden.
Das Gesetz sieht keine besondere Form für die Zustimmung zur Aufhebung des Verfahrens der Gläubiger vor. Sie kann deshalb
Es empfiehlt sich stets die Schriftform.
Das Gericht überprüft in jedem Fall von Amts wegen die Prozessfähigkeit des zustimmenden Gläubigers. Erfolgt die Zustimmung durch einen Dritten überprüft das Gericht dessen Bevollmächtigung.
Eine Besonderheit gilt bei absonderungsberechtigten Gläubigern. Dies sind Gläubiger, deren Forderungen durch ein Sicherungsrecht gesichert sind. Dieses Recht bringt den Gläubigern den Vorteil, dass Sie bevorzugt (=abgesondert) aus dem Verwertungserlös befriedigt werden. Die bevorzugte Befriedigung kann aufgrund eines Pfand- oder Zurückbehaltungsrechts erfolgen. Die Besonderheit besteht darin, dass das Insolvenzgericht bei absonderungsberechtigten Gläubigern, die nicht gleichzeitig auch Insolvenzgläubiger sind, ein Zustimmungserfordernis anordnen kann. Absonderungsberechtigte Gläubiger sind nur dann als Insolvenzgläubiger anzusehen, wenn Sie als Schuldner ihnen gegenüber persönlich haften. Liegt eine solche persönliche Haftung nicht vor, kann trotzdem das Interesse der Verfahrensfortführung seitens der Absonderungsgläubiger bestehen. Beispielsweise wenn eine Gesamtverwertung der belasteten Gegenstände für die Absonderungsgläubiger von Vorteil wäre. Aus diesem Grund kann das Insolvenzgericht das Zustimmungserfordernis anordnen.
Das Gericht kann ebenfalls über die Erforderlichkeit der Zustimmung von Gläubigern entscheiden, deren Forderung von Ihnen oder dem Insolvenzverwalter bestritten wurden.
Bislang umstritten ist, ob das Gericht im Rahmen der Insolvenzverfahren die nachrangigen Gläubiger zur Forderungsanmeldung auffordern muss. Nachrangige Gläubiger sind etwa Gläubiger von Geldstrafen und -bußen sowie Ordnungs- und Zwangsgeldern. Diese Gläubiger sollten auch zur Zustimmung aufgefordert werden.
Der BGH hat im Jahr 2011 entschieden, dass Ihnen bei dieser Form der vorzeitigen Verfahrensbeendigung auf Antrag hin durch Vergleich die Restschuldbefreiung zu erteilen ist (BGH, Beschluss vom 29.9.2011 – IX ZB 219/10 –). Vorausgesetzt
gewährleisten die Bezahlung der ausgehandelten Vergleichszahlungen sowie der Verfahrenskosten und sonstigen Masseansprüchen.
Der Insolvenzverwalter muss vor der Verfahrenseinstellung die Verfahrenskosten und die unstreitigen Masseansprüche berichtigen und Sicherheiten für die streitigen Masseansprüche leisten (vgl. § 214 Absatz 3 InsO).
Eine vorzeitige Aufhebung des Insolvenzverfahrens ist für Sie nicht möglich? Erfahren Sie hier alles, was Sie zum Ablauf der Privatinsolvenz wissen müssen.
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In Deutschland sind immer mehr Haushalte und Verbraucher überschuldet. Dies geht aus dem fünften Armutsbericht der Bundesregierung hervor, aus dem bereits brisante Details bekannt geworden sind. Vorgestellt werden soll der Armutsbericht erst im Jahr 2017.
Die „Bild“-Zeitung berichtet unter Berufung auf den Armutsbericht der Bundesregierung, dass im vergangenen Jahr 2015 etwa 2,05 Millionen deutsche Haushalte als überschuldet galten. Insgesamt betroffen seien knapp 4,17 Millionen Menschen. Im Bericht heißt es laut der Zeitung weiter:
„Ein Trend, nach dem seit 2006 ein stetiger Anstieg zu verzeichnen ist, setzt sich fort.“
Die Tendenz der überschuldeten Haushalte folgt somit einem anhaltend ansteigenden Trend. Eine Überschuldung liegt vor, wenn die laufenden Kosten nicht mehr aus den regelmäßig erzielten Einnahmen gedeckt werden können.
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Bereits Ende Oktober 2016 drangen erste Zahlen aus einer Analyse an die Öffentlichkeit. Erstellt wird diese Analyse alle paar Jahre von gut hundert Experten für die Bundesregierung. Der Analyse folgend ist in Deutschland immer noch jedes 20. Kind mit Armut konfrontiert.
Laut dem Bericht habe sich die Armutsrisikoquote von Kindern seit dem Anstieg bis Mitte des letzten Jahrzehnts nicht weiter erhöht. Weiter heißt es im Bericht:
„Nur wenige Kinder in Deutschland leiden unter materieller Not“
Dem Bericht nach seien circa 5 % der Kinder betroffen, wenn der Anteil der Haushalte mit „einem beschränkten Zugang zu einem gewissen Lebensstandard“ betrachtet würde. Im Vergleich zum EU-Durchschnitt von etwa 9 % liegt Deutschland deutlich geringer.
Dennoch unterliegen laut dem Bericht circa 2,4 Millionen Kinder einem gewissen Armutsrisiko. Das entspricht etwa mehr als einem Fünftel von den hierzulande insgesamt 12,9 Millionen Kindern. Das Risiko besteht, weil die betroffenen Kinder in Haushalten leben, in denen über weniger als 60 % des durchschnittlichen Einkommens verfügt wird.
Am höchsten ist das Armutsrisiko bei Kindern, deren Elternteile beide ohne Arbeit seien – derzeit betroffen sind hiervon knapp 1 Millionen Kinder. In dieser Konstellation liege die Quote ungefähr bei 60 %. Ist bereits ein Elternteil in Vollzeit beschäftigt, fällt das Armutsrisiko für Kinder laut dem Entwurf des Berichts deutlich auf knapp 15 %. Ein deutlicher Unterschied besteht bei Kindern, deren Eltern beide in Vollzeit erwerbstätig sind. In dieser Konstellation, die bei knapp jeder siebten Paarfamilie vorkommt, seien es nur noch knapp 3 %.
Positiv verhält sich laut Berichtsentwurf die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die in Bedarfsgemeinschaften mit Hartz IV beziehenden Personen leben. Diese Zahl sei zwischen 2010 und 2015 um knapp 5 % gesunken.
Grund für Überschuldung immer öfter Einkommensarmut
Als Grund für die Überschuldungssituation in Deutschland sei nach dem Bericht immer mehr die Einkommensarmut anzusehen, obwohl das Einkommen der Deutschen in den letzten Jahren um durchschnittlich 10,7 % angestiegen ist. Am Ende der Einkommensskala leben dennoch weiterhin fast acht Millionen Menschen von der Mindestsicherung.
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Sehr geehrte Damen und Herren,
machen wir uns strafbar wenn wir unser Haus ohne Gewinn sondern für den reinen Betrag der bei der Bank noch zu tilgen ist an unsere Tochter verkaufen?
Und sie uns daran dann wohnen läßt?
Hat unsere Tochter was zu befürchten das man den Kauf rückgängig machen will oder wie auch immer?
WIR VERKAUFEN DAS HAUS OHNE GEWINN ABER AUCH NICHT UNTER WERT!
Bitte um Antwort!
Vielen Dank für Ihre Bemühungen!
Jacky
Hallo
Vor einigen Monaten wurde das Insolvenzverfahren abgeschlossen und und die Restschuldbefreiung angekündigt. Jetzt beginnt das 4. Jahr der Verbraucherinsolvenz. Nach Beginn der jetzigen Phase eröffnete ich ein Handelskonto für CFDs. Nun meine Frage: Müssen Gewinne und Bonuszahlungen daraus dem IV gemeldet und Beträge abgeführt werden? Ich habe des öfteren schon gelesen, dass Gewinne (z.B. Lotto) nicht abzuführen sind. Trifft Letzteres auch auf Handel mit CDFs (Social-Trading) zu und gilt gleiches für Bonuszahlungen? Vielen Dank vorab!
Gruß
Walter H.
In diesem Video geht es um die Sachen, die Sie in einer Insolvenz behalten dürfen. Grundsätzlich sollte man wissen, dass es einen Insolvenzverwalter gibt. Dieser ist meist ein Rechtsanwalt, der vom Insolvenzgericht bestimmt wird. Er stellt anhand der gesetzlichen Pfändungstabelle fest, was pfändbar ist und was Sie behalten können.
Ihr Arbeitseinkommen ist nur im Rahmen der gesetzlichen Pfändungstabelle pfändbar. Die Pfändungstabelle ist eine Tabelle, in der die Einkommensbeträge aufgelistet sind, die an den Insolvenzverwalter abgeführt werden müssen bzw. die darüber Aufschluss geben, wann Sie nichts abzuführen haben. Wenn Sie keine Unterhaltspflichten haben und nicht verheiratet sind, dann dürfen Sie 1.078,88 Euro behalten. Wenn Sie zwei Unterhaltspflichten haben, dann dürfen Sie fast 2.000,00 Euro pfändungsfrei behalten.
Haushaltsgegenstände sind generell unpfändbar. Dazu zählen Computer, Fernseher und Kücheneinreichtung. Genauso unpfändbar sind alle Gegenstände im Zusammenhang mit Ihrer Arbeitstätigkeit unpfändbar. Selbst Kraftfahrzeuge können unter bestimmten Voraussetzungen unpfändbar sein.
Verträge dürfen grundsätzlich nicht gekündigt werden. Die Unternehmen und auch der Insolvenzverwalter werden Ihre Dauerschuldverhältnisse wie Telekommunikationsverträge nicht kündigen.
Bei Finanzierungen von Immobilien muss man unterscheiden: Wenn der Wert des Hauses den Wert des noch zu finanzierenden Betrags unterschreitet, dann können Sie die Immobilie weiterzahlen. Dann kriegen die anderen Gläubiger (neben dem im Prinzip absonderungsberechtigten Gläubiger) kein Geld aus dem Verkauf im Rahmen der Zwangsversteigerung. In diesem Fall hat der Insolvenzvewalter kein Interesse daran, den Vertrag zu kündigen. Das gleiche gilt für Autofinanzierungen, wobei Sie auch hier die Freigabe des Insolvenzverwalter zusätzlich benötigen. Man könnte auch über eine Vertragsübernahme durch eine Dritte Person nachdenken.
Laut einer Prognose der Wirtschaftsauskunftei Creditreform verringerte sich die Zahl der Unternehmensinsolvenzen deutlich um 6,4 % im Jahr 2016 im Vergleich zum Vorjahr. In Zahlen entspricht das in diesem Jahr etwa 21.700 Einzelfällen, nachdem 2015 23.180 Unternehmensinsolvenzen gezählt wurden. Es handelt sich um den sechsten Rückgang in Folge und um den niedrigsten Stand der Unternehmensinsolvenzen seit dem Jahr 1999.
Im kommenden Jahr 2017 prognostizieren die Experten der Wirtschaftsauskunftei einen weiteren Rückgang auf 20.000 bis 21.000 Fälle.
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Laut den Spezialisten der Creditreform verzeichnen die Unternehmen durch die gute Binnenkonjunktur und die aktuelle Finanzierungssituation steigende Umsätze und Erträge. Durch die Niedrigzinsen kommen Unternehmen günstig an Fremdkapital. Unter Berücksichtigung dieser Umstände und Hinzuziehung der niedrigen Arbeitslosigkeit in Deutschland sorgt das Ganze für eine verbesserte Stabilität der Unternehmen in finanziellen Schieflagen.
Die finanziellen Schäden für die Insolvenzgläubiger sind im Jahr 2016 allerdings gestiegen. Insgesamt wurde 2016 eine Schadenssumme von knapp 27,5 Mrd. Euro verursacht. Aus Berechnungen der Wirtschaftsauskunftei g
eht ein Anstieg von mehr als 40 % der finanziellen Schäden im Vorjahr 2015 hervor. Der aktuelle Wert ist der höchste Schadenswert der letzten 4 Jahre.
Von den Insolvenzen der Arbeitgeber sind in diesem Jahr schätzungsweise 221.000 Arbeitnehmer bundesweit betroffen gewesen. Im Vergleich zum Vorjahr sank diese Zahl nur gering um 1,8 %. Im Jahr 2015 waren es noch circa 225.000 betroffene Arbeitnehmer.
Verstärkt entwickelt sich ein Trend, wonach vorwiegend kleine Unternehmen unter den Insolvenzkandidaten zu finden sind.
Laut der Creditreform waren bei 81,9 % der insolventen Unternehmen höchstens 5 Personen tätig. Im Jahr 2015 waren es 80,4 %. In den meisten Fällen handelte es sich sogar um 1-Personen-Unternehmen.
Neben der Mitarbeiteranzahl zog die Wirtschaftsauskunftei auch die Umsatzstärke der insolventen Unternehmen zur Ermittlung heran. Danach belief sich der Jahresumsatz in fast der Hälfte der Fälle auf höchstens 250.000 €. In der Größenklasse bis zu einem Umsatz von 500.000 € stieg die Anzahl der insolventen Unternehmen ebenfalls im Vergleich zum Vorjahr.
Einen Anstieg stellen die Experten der Creditreform auch bei den Insolvenzen großer Unternehmen fest. Hierunter fallen solche mit einem Umsatz von über 50 Mio. Euro. Trotz des Anstiegs von 20 % bildeten diese Großinsolvenzen aber weiterhin eine Minderheit im Insolvenzgeschehen.
Besonders auffällig im Bereich der Großinsolvenzen stach die Textil- und Bekleidungsbranche hervor. Im Hinblick auf die betroffenen Mitarbeiter fanden sich der Modehersteller Steilmann sowie die Textilketten SinnLeffers und Rudolf Wöhrl AG unter den Top-Insolvenzen 2016 ein.
Die größten Insolvenzschäden für die Gläubiger hingegen verursachten unter anderem KTG-Agrar, Magellan Fonds, die Maple Bank und German Pellets mit ihren Insolvenzen.
Unter den verschiedenen Rechtsformen zeichnete sich bei der UG (haftungsbeschränkt) eine steigende Insolvenzbetroffenheit ab. Im Jahr 2015 machte diese Rechtsform 7,5 % der Insolvenzfälle aus. Im Jahr 2016 beläuft sich der Anteil auf 8,6 %. Trotz des Anstiegs liegt der Anteil der UG (haftungsbeschränkt) am gesamten Unternehmensbestand in Deutschland niedrig.
Der absolute Rechtsformklassiker, die GmbH, verzeichnete hingegen einen Rückgang der Insolvenzbetroffenheit. Laut Creditreform entfallen auf diese Rechtsform noch 30,3 % der Unternehmensinsolvenzen. Im Jahr 2015 waren es noch 31,3 %.
Die größte Gruppe der insolvenzbetroffenen Rechtsformen ist die der Kleinstgewerbetreibenden. Diese umfassen mit 48,3 % knapp die Hälfte aller Insolvenzen in Deutschland.
Hallo ich habe in der EV nicht alles an Verdienst angegeben kann ich trotzdem in die Regelinsolvenz. Hatte das Gefühl alles noch retten zu können wenn ich etwas an Verdienst verheimliche.
Habe ich damit alles kaputt gemacht?
Bitte um Antwort!
Vielen Dank
Jacky
Die Zahl der überschuldeten Privatpersonen und damit auch die Zahl der Privatinsolvenzen in Deutschland ist im Jahr 2016 zum dritten Mal in Folge angestiegen. Der verzeichnete Anstieg ist deutlicher als erwartet.
Zu diesem Ergebnis kamen Analysten der Wirtschaftsauskunftei Creditreform in ihrem aktuellen „SchuldnerAtlas Deutschland“.
Mit dem „SchuldnerAtlas“ berichten die Creditreform sowie ihre Tochtergesellschaften Boniversum und microm über eine jährlich durchgeführte Analyse zur Überschuldung von Privatpersonen in Deutschland.
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Am Donnerstag, den 10. November 2016 berichtete die Creditreform in Düsseldorf über die aktuellen Zahlen aus ihrem „SchuldnerAtlas“. Zum Stichtag am 1. Oktober 2016 haben die Analysten der Creditreform eine Überschuldungsquote von 10,06% für die gesamte Bundesrepublik gemessen. Folglich sind derzeit über 6,8 Millionen volljährige Menschen überschuldet und können ihre Rechnungen durch nachhaltige Zahlungsstörungen nicht mehr begleichen.
Obwohl die Bevölkerung Deutschlands deutlich zugenommen hat, stieg die Überschuldungsquote um 1,9% im Vergleich zum Vorjahr 2015 an. Die Zahl der Überschuldeten nahm somit um knapp 131.000 Personen zu. Dass die Überschuldungsquote trotz des deutlichen Bevölkerungsanstiegs im Jahr 2016 zugenommen hat, verdeutlicht, wie akut das Problem der Überschuldung in Deutschland ist.
Laut der Wirtschaftsauskunftei Creditreform beruht der aktuelle Anstieg der Überschuldungszahlen ausschließlich auf dem Zuwachs der „harten Fälle“ mit hoher Überschuldung. Diese Fälle mit hoher Überschuldungsintensität verzeichneten ein Plus von 5,6% im Vergleich zum Vorjahr 2015. Ihre Zahl stieg in den vergangenen 12 Monaten um rund 220.000 Fälle an.
Die Zahl der Fälle mit geringer Überschuldungsintensität (sprich: nachhaltige Zahlungsstörungen) sank um 3,2%. Das entspricht einem Rückgang von etwa 89.000 Einzelfällen.
Laut „SchuldnerAtlas“ verzeichnet auch die „Altersüberschuldung“ weiterhin einen Anstieg.
Als besonders auffälliger Trend sticht dabei der Anstieg der Überschuldung in der Altersklasse der über 70-Jährigen hervor: Hier stieg die Quote um 1,34%. Im Vergleich zum Vorjahr 2015 stieg die Anzahl der verschuldeten Menschen in dieser Altersklasse um rund 25.000 Menschen an. Insgesamt beläuft sich die Zahl der über 70-jährigen Überschuldeten auf circa 174.000 Fälle.
Im Vergleich mit anderen Altersgruppen fällt hier der Anstieg der Überschuldungsquote im direkten Vergleich eher gering aus. Werden die Vergleichswerte aus dem Mehrjahresvergleich von 2013 bis 2016 berücksichtigt, ist die Zunahme allerdings besorgniserregend und überdurchschnittlich hoch.
Die nächst jüngere Altersgruppe der 60- bis 65-Jährigen verzeichnete ebenfalls ein Plus von 7% (etwa 33.000 mehr Einzelfälle). In dieser Altersklasse sind im Jahr 2016 insgesamt knapp 504.000 Fälle der Überschuldung zu zählen.
Ursächlich dafür, dass immer mehr alte Menschen in Deutschland Ihre Rechnungen nicht bezahlen können, sind nicht nur die geringen Renten oder schlecht bezahlte Nebenjobs. Der kontinuierliche Anstieg ist vielmehr auf die Fälle mit hoher Überschuldungsintensität zurückzuführen. Das bedeutet, dass die Probleme vielmehr in auftürmenden Schuldenbergen liegen, die nur schwer abgetragen werden können.
Die Deutschen geraten immer seltener durch unachtsamen Konsum in kurzfristige Zahlungsschwierigkeiten. Eher entstehen tiefe und dauerhafte Schuldensituationen. Das Gesamtbild in Deutschland wird folglich durch eine lange Schuldnerbiografien geprägt.
Erfreulich ist der Rückgang der Überschuldungsquote in der jüngsten Altersklasse (unter 30 Jahren) im diesjährigen Vergleich.
Derzeit sind knapp 1,66 Millionen junge Menschen in Deutschland als überschuldet einzustufen. Das ergibt eine Überschuldungsquote von 14,50%. Diese Altersgruppe verzeichnete allerdings einen deutlichen Rückgang von etwa 28.000 Einzelfällen im Vergleich zum Vorjahr.
Der Anstieg der Überschuldungsfälle verteilt sich dieses Jahr in etwa zahlenähnlich auf die Geschlechter.
Die Überschuldungsquote der Frauen stieg um 2,4%. Dies sind etwa 63.000 Einzelfälle mehr als im Jahr 2015.
Die Quote der Männer stieg um 1,6% an. Im Vergleich zum Vorjahr 2015 kamen somit circa 68.000 Überschuldungsfälle hinzu.
Insgesamt können derzeit in Deutschland etwa
als überschuldet oder zumindest nachhaltig zahlungsgestört angesehen werden.
Entgegen den Erwartungen der Auskunftei zeichnete sich die Zuwanderung von Flüchtlingen im Jahr 2015 nicht in der Statistik ab. Allerdings besteht unverändert eine starke Schulden- und Armutsbedrohung für die zugewanderten Menschen.
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Ich und meine Frau sind seit 3 Jahren in der Regelinsiolvenz (Beginn 01/2014). Ist es möglich vom Treuhänder zu erfahren, welche Kosten für Treuhänder/Gericht bisher angefallen sind und welche dieser Kosten durch die mtl. Pfändungsbeträge (es werden durchschnittlich ca. Euro 700-1000 Euro vom Lohn abgezogen) beglichen wurden? Und wie erfahren wir, welche Kosten nach 6 Jahren aus heutiger Sicht noch übrig bleiben? Es ist nirgends nachzulesen, ob der Treuhänder eine z.B. jährliche Auskunftspflicht gegenüber dem Schuldner hat.Warum hat der Gesetzgeber hierfür nicht vorgesorgt, denn man beginnt ja unter Umständen nach 6 Jahren wieder mit Schulden (wir haben beide vorsorglich eine Stundung der Verfahrenkosten beantragt – werden bei unseren mtl. gepfändeten Beträgen denn nur die Kosten des Treuhänders oder auch die des Gerichts beglichen)? Mir Grüßen aus Bayern
Schönen guten Tag,
Die Insolvenz wurde im April 2016 eröffnet. Seither wurden die Pfändungsrarten falsch berechnet, denn die Unterhalts berechtigte Person, wurde schlichtweg vergessen. Die Differenz wird nun nach gezahlt.
Nun stellt sich die Frage, wer kommt für die Kosten auf, die aufgelaufen sind, aufgrund nicht gezahlter Beiträge, wie zB. Strom und Zahnarzt Rechnung? Zudem wirft der Anwalt des Zahnarztes vorsätzliche Handlung vor, welche ja in dem Glauben korrekter Pfändungsraten, meiner Meinung nach nicht begangen wurde.
Es grüßt Sie freundlichst und dankbar für Ihre hilfreiche Seite
Cobao
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