• Was ist eine Holding?

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Was ist eine Holding?

Eine Holding ist keine eigene Rechtsform, sondern vielmehr eine Konstruktion aus mehreren Gesellschaften. In der Regel wird eine

als Gesellschaftsform gewählt. Allerdings ist in selteneren Einzelfällen aber auch die Gründung einer AG als Teil einer Holdingstruktur denkbar.

Definition: Was ist eine Holding?

Der Fachbegriff Holding ist ein Anglizismus und bedeutet streng übersetzt „innehabend“. Gemeint ist damit eine Holding-Struktur, Holding-Organisation oder Holding-Gesellschaft. Die Holding beschreibt eine bestimmte Organisationsform einer unternehmerischen Operation, die aus

  • den Gesellschaftern als Inhaber der Muttergesellschaft,
  • einer Muttergesellschaft (oder Dachgesellschaft genannt) als verwaltende Gesellschaft und Inhaberin einer oder mehreren Töchter und
  • einer oder mehreren Tochtergesellschaften als operative „Speerspitze“ besteht.

1. Beispiel

Ein Gründer/eine Gründerin errichtet eine UG-Holding-Muttergesellschaft als Start-UP und ist zu 100 % Gesellschafter/in.

Er/sie plant den Betrieb dreier Geschäftszweige:

  • Aufbau einer Affiliate-Webseite im Bereich der Altenpflege
  • Aufbau einer Affiliate-Webseite im Optikbereich und
  • Betrieb einer Webmarketingagentur mit Schwerpunkt Webshoperstellung sowie SEA und SEO.

Sein/Ihr Ziel ist ein Aufbau und Verkauf zweier Internetportale – also Exit. Der Businessplan sieht den Aufbau und Verkauf eines Altenpflegeportals und den um 9 Monate verzögerten Aufbau eines ähnlich strukturierten Optikportals mit demselben Exitziel vor. Die Marketingagentur soll für gelegentlichen Cashflow aufgrund eines vorhandenen und interessierten Netzwerks während dieser Zeit oder im Erfolgsfall hiernach oder bei weiteren Vorhaben sorgen. Dann sollen die UGs auch zu GmbHs umgewandelt werden.

Der/die Gesellschafter/in ist gleichzeitig Geschäftsführer/in der Mutter. Die Mutter ist jeweils 100-% Gesellschafterin zweier Tochter UGs.

Die erste Tochter-UG stellt die Webseite auf dem Gebiet der Altenpflege her und betreibt sie. Der/die Mutter-Gesellschafter/in ist Geschäftsführer/in dieser Tochter. Sie hat keine Angestellten, ihre Einstellung ist auch nicht geplant.

Die zweite Tochter-UG betreibt die Onlineagentur. Der/die Gesellschafter/in ist Geschäftsführer/in dieser Tochter. Einige Tätigkeiten werden an Freelancer vergeben. Mitarbeiter sind im Bedarfsfall (Dauerkunden) geplant.

Die Gründung einer dritten Tochter-UG ist für den Zeitpunkt des Beginns der Arbeiten an der Webseite auf dem Gebiet der Optik geplant. Dabei soll auf das Know-How und die Strukturen der ersten und zweiten Tochter zurückgegriffen werden.

2. Beispiel

Zwei Gesellschafter halten jeweils zu 50 % Anteile an einer GmbH-Holding-Muttergesellschaft.

Sie planen den Betrieb zweier Geschäftszweige:

  • Ingenieursberatung und
  • Anlagenbau

und dabei regelmäßige Gewinnentnahmen aus der Mutter nach Abführung durch die Töchter.

Die Gesellschafter sind gleichzeitig Geschäftsführer der Mutter. Die Mutter ist jeweils 100-% Gesellschafterin dreier Tochter-GmbHs.

Die erste Tochter-GmbH (operativ) betreibt eine Beratung im Ingenieurbereich. Ein Mutter-Gesellschafter ist Geschäftsführer dieser Tochter. Sie hat mehrere Angestellte.

Die zweite Tochter-GmbH (operativ) errichtet und vertreibt technische Anlagen. Der zweite Mutter-Gesellschafter ist Geschäftsführer dieser Tochter und hat auch einen ihn unterstützenden Fremdgeschäftsführer. Es gibt mehrere Angestellte.

Die dritte Tochter-GmbH (vermögenshaltend) hält das Vermögen, welches vor allem von der zweiten Tochter-GmbH gehalten wird – beispielsweise die zur Herstellung der Anlagen erforderlichen Maschinen und Rohstoffe. Diese werden von ihr an die zweite Tochter-GmbH entgeltlich (also gewerblich) zum Gebrauch überlassen, um das Vermögen der Holding auf eine nicht die Mutter gewerblich belastende Weise vom Vermögen der relevanten und haftenden operativen Tochter fernzuhalten.

Tochterunternehmen der Holding

Alle Tochtergesellschaften sind selbstständige Unternehmen, welche grundsätzlich voneinander unabhängig operieren, aber unter Umständen auch durch Beteiligungen und gleichzeitige Auslagerungen bestimmter Kompetenzbereiche miteinander verknüpft sein können. Denkbar sind einige Varianten.

Varianten der Holding

Holding-Gesellschaften existieren in vielen verschiedenen Formen und werden aus unterschiedlichen Gründen aufgebaut. Die häufigsten Holding-Varianten sind:

Beteiligungs-Holding

Die Beteiligungsholding ist die häufigste Holdingform unserer Praxis. Sie ist seit der Einführung der UG gerade für KMUs (kleine und mittlere Unternehmen) interessanter geworden. Hierbei übernimmt die Muttergesellschaft die Rolle der Gesellschafterin einer oder mehrerer Töchter. Die Töchter übernehmen das operative Geschäft. So können Steuervorteile erzielt und das unternehmerische Risiko von den gesunden Töchtern ferngehalten werden.

Operative Holding

Die operative Holding ist die klassische Organisationsform eines größeren Unternehmens. Eine Muttergesellschaft übernimmt die leitende Funktion und ist im Wesentlichen für den Leistungserstellungsprozess, also die einkommensproduzierende Aktivität des Unternehmens verantwortlich. Tochtergesellschaften dienen etwa als Niederlassungen im Ausland, doch unterstehen in der Regel der Leitung der Mutter. Sie findet häufig im Sinne einer vertikalen und horizontalen Risikodiversifikation Verwendung.

Finanz- oder Vermögensholding

Die Finanzholding ist als Gegenstück der operativen Holding zu verstehen. Sie hat eine vermögensverwaltende Funktion und übt daher keine strategische oder operative Leitung aus. Wenn überhaupt hat sie einen mittelbaren Einfluss durch die Vorgabe finanzieller Ziele. Ihre Aufgabe besteht in der Wertoptimierung des Konzerns.

Management-Holding

Eine Management-Holding zielt auf die Bündelung der Management- und Controlling-Ebene eines Unternehmens in einer Muttergesellschaft ab. Die Tochterunternehmen werden mit den identischen Management-Maßnahmen gesteuert, sodass die obere Ebene ausgelagert ist. Meistens sitzt die Management-Holding in einem steuerlich attraktiven Land.

Organisatorische oder strukturelle Holding

Eine organisatorische Holding wird ausschließlich für die Optimierung der internen Organisation gegründet. Durch die Aufteilung der einzelnen Sparten in eigene Tochterunternehmen erhält die Management-Ebene einen besseren Überblick über die einzelnen Unternehmensbereiche.

Hierarchie einer Holding

Die Struktur einer Holding ist abhängig von dem Ziel, welches mit der Holding-Struktur erreicht werden soll. In der Regel verkörpert die Holding selber, also das Mutterunternehmen, die oberste Ebene des Unternehmenskonstrukts. Sie besitzt alle oder eine überwiegende Mehrheit der Tochterunternehmen und tritt daher als Gesellschafterin auf. Die Tochterunternehmen selber agieren als eigenständige wirtschaftliche Einheiten.

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