Die Unternehmergesellschaft & Compagnie Kommanditgesellschaft (UG & Co. KG) ist die „kleine Schwester“ der GmbH & Co. KG. Sie ist eine Mischform bestehend aus
Wie ihre „große Schwester“ zielt auch sie auf die Beschränkung der persönlichen Haftung des Komplementärs ab und bringt Sie als Gründer in den Genuss der Vorzüge einer Personengesellschaft. Die Funktion des persönlich und unbegrenzt haftenden Komplementärs einer UG & Co. KG übernimmt zu diesem Zweck eine UG (haftungsbeschränkt) (die sog. Komplementär-UG). Im Kern ist die UG & Co. KG eine KG, die mit einer Haftungsbeschränkung durch die Komplementär-UG ausgestattet wird.
Die Vorteile der UG & Co. KG sind weitestgehend deckungsgleich mit den Vorteilen der GmbH & Co. KG. Sie ist besonders für Gründer interessant, die ihre unternehmerische Entscheidungskompetenz unter Hinzuziehung von Investoren zentrieren möchten. Möglich wird dies durch die vereinfachte Kapitalbeschaffungsmöglichkeit dieser Gesellschaftsform. Wie auch die GmbH & Co. KG ermöglicht die UG & Co. KG neben der vereinfachten Kapitalbeschaffungsmöglichkeit die Einbeziehung von Familienmitgliedern als nichthaftende Gesellschafter.
Die Gründung einer UG & Co. KG lohnt sich auch in finanzieller Hinsicht. Ihr wesentlicher Vorzug gegenüber ihrer „großen Schwester“ besteht in dem niedrigen Stammkapital ihrer Gründung.
Eine UG können Sie bereits ab 1 € Mindeststammkapital gründen und kommen trotzdem in den vollen Genuss einer haftungsbeschränkenden Gesellschaftsform. Für die Gründung einer GmbH benötigen Sie hingegen ein Mindeststammkapital von 12.500 € / 25.000 €.
Da Sie die Einlagen der Gesellschafter der KG in der Gesellschaftssatzung frei festsetzen können, ist die Gründung einer UG & Co. KG bereits mit einem sehr geringen Stammkapital möglich.
Auch wenn das geringe Stammkapital einer UG viele Gründer häufig zum Austesten von Projekten verleitet, ist die UG & Co. KG für solche Vorhaben eher ungeeignet. Sie eignet sich für langfristige und kapitalstarke Projekte.
Ihr Gründungsprozess zeichnet sich – genau wie der einer GmbH & Co. KG – durch besondere Komplexität aus. Es werden zwei unterschiedliche Gesellschaften gegründet und als juristisches Konstrukt miteinander verbunden. Diese Komplexität spiegelt sich in einem erhöhten Beratungsbedarf und vergleichsweise hohen Beurkundungskosten wieder. Der anschließende Betrieb einer UG & Co. KG wird ebenfalls durch Formalitäten und erhöhten Buchführungsaufwand begleitet. Für beide Gesellschaften ist getrennt Buch zu führen. Separate Jahresabschlüsse sind ebenfalls vorzulegen.
Die Gründung einer UG & Co. KG lohnt sich aus diesem Grund nur für langfristige und kapitalstarke Projekte und empfiehlt sich eher weniger für die jungen Anfänge einer Selbstständigkeit.