Gründungshotspots Deutschlands: In diesen Städten wird am meisten gegründet
Immer mehr Deutschen entscheiden sich selbstständig zu werden und ein Start-up zu gründen. 1.946 Startups, 4.745 Gründerinnen und Gründer, 25.966 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – so die Ergebnisse des Deutschen Startup Monitors aus dem Jahr 2020. Aber der Weg ist steinig: von der Geschäftsidee bis zur tatsächlichen Umsetzung sind viele Hürden zu bewältigen. Deshalb wagen viele den Schritt am Ende doch nicht. Aber in welchen Städten Deutschlands werden die meisten Firmen gegründet?
Nach der neuesten Ausgabe des deutschen Startup-Monitors (DSM) konzentriert sich die Gründungszene in der Bundesrepublik auf ein paar Hotspots. Ganz vorne mit dabei: Berlin.
Andre Kraus, Rechtsanwalt und Gründer der KRAUS GHENDLER RUVINSKIJ Anwaltskanzlei, ist Ihr Ansprechpartner in Sachen Gründung, Markenrecht, Reputationsschutz und Unternehmensrecht.
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Berlin
In der Hauptstadt finden über 17 % der Neugründungen statt. Berlin bleibt also der Spitzenreiter unter den Start-ups in Deutschland, meistens auch in der Top 5 in Europa. Laut einer Studie von Telefonica Digital und Startup Genome belegt Berlin sogar den 15 Platz der weltweit attraktivsten Regionen um eine Firma zu gründen. Es ist auch nicht besonders überraschend, schließlich ist die Hauptstadt bei vielen Investoren sehr beliebt. Der Startup Barometer von EY verrät, dass Berliner Startups 2/3 des gesamtdeutschen Investitionsvolumen zugutekommen. Außerdem ermöglichen die vergleichsweise niedrigen Lebensunterhaltungskosten und gute Infrastruktur den jungen Unternehmensgründern einen guten Start in die Selbstständigkeit.
Metropolregion Rhein-Ruhr
Aber die Konkurrenz schläft bekanntlich nicht. Zu den beliebten Gründungsstandorten gehört ebenfalls die Metropolregion Rhein-Ruhr, mit 12,8 % im Jahr 2020. Was hier besonders hervorzuheben ist, ist das Gründerstipendium NRW. Dieses greift 1.000 Startups für 1 Jahr finanziell mit 1.000€ pro Monat unter die Arme, damit sich diese ausschließlich der Entwicklung Ihres jungen Unternehmens widmen können.
München
Auch in München (6,5 %) wird gerne gegründet. Dazu beigetragen haben die Universitäten: die LMU München und die TU München (Platz 1 unter den Universitäten für Gründer im DSM18). Gerade im B2B Bereich hat München einen nicht unerheblichen Vorteil gegenüber anderen Standorten: die Stadt profitiert von 8 DAX Unternehmen. In keiner anderen deutschen Stadt sind so viele so viele Konzerne beheimatet, wie hier.
Hamburg
Auch in der Hansestadt Hamburg (5,8%), hat sich in der Startup Szene in den letzten Jahren eine positive Entwicklung gezeigt. Im Verhältnis zu der Einwohnerzahl gründen sogar mehr Menschen hier ein Startup, als in Berlin. Hamburg ist das Herz der Videospielbranche in Deutschland: Firmen wie InnoGames, BigPoint, Daedalic Entertainment oder GoodGame Studios haben dort Ihren Ursprung. Aber auch die starke Medienbranche (Spiegel, Zeit) und viele US-Unternehmen wie Google, Facebook oder Twitter locken junge Unternehmer in die Hansestadt.
Unter den Bundesländern glänzt Nordhein-Westfalen mit ganzen 19,1%. Dagegen passiert in Saarland oder Mecklenburg-Vorpommern nicht viel. Mit jeweils 0,9% das schlechteste Ergebnis.
Laut der Studie des Deutschen Start-up Monitor, steigt die Bedeutung von Startups als Arbeitgeber konstant an: es wird im Vergleich zum Vorjahr durchschnittlich eine Person mehr beschäftigt. Insbesondere die beiden Gründungs-Hotspots Berlin (35,3) und München (31,4) bieten viele Arbeitsplätze an.
Der Anteil der Gründerinnen liegt bei Existenzgründungen bei nur 36%, auch wenn er in den letzten Jahren von 15,1% (2018) auf 15,9% in diesem Jahr leicht angestiegen ist. Interessant sind auch die Erkenntnisse bezüglich des Alters der Gründerinnen und Gründer: das Durchschnittsalter bei Gründung beträgt 36,1 Jahre – damit deutlich jünger als der Rest der Erwerbsbevölkerung (43,6 Jahre).
Und in welchen Branchen wurden die meisten Unternehmen gegründet?
Die meisten Start-ups kommen aus dem B2B-Bereich. Software, Medizin- und Gesundheitswesen , Lebensmittel und Hardware stehen im Ranking ganz oben stehen. Zudem wird der Sparte des IKT (Informations- und
Kommunikationstechnologie) immer mehr Beachtung geschenkt: gegenüber dem Vorjahr steigt der Anteil von Neugründungen in dieser Branche von 30,2% auf 31,8% .
Des Weiteren wird auch die KI (Künstliche Intelligenz) für die Unternehmensgründer immer bedeutender: die Mehrheit der neu gegründeten Firmen verfügt bereits über technologieintensive oder digitale Geschäftsmodelle.
Auch das Thema der ökologischen Nachhaltigkeit kommt selbst in der Corona-Krise nicht zu kurz: die Anzahl der neuen Unternehmen, die sich der Green Economy zuordnen lassen, ist seit 2018 von 32,8% auf 43,4% gestiegen.
Quellen und weiterführende Artikel:
- https://deutscherstartupmonitor.de/wp-content/uploads/2020/09/Praesentation_Deutscher-Startup-Monitor-2020-1.pdf
- //deutscherstartupmonitor.de/fileadmin/dsm/dsm-18/files/Deutscher%20Startup%20Monitor%202018.pdf
- https://www.studis-online.de/Studieren/art-2066-wiwo-uniranking2018.php#erg
- https://www.vc-bw.de/was-ist-vc-bw/daten-und-fakten/start-up-szene-baden-wuerttemberg/
- https://www.studis-online.de/Studieren/art-2066-wiwo-uniranking2018.php#erg
- https://www.gamecity-hamburg.de/
- Wikipedia
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