• Verstoß gegen DSGVO: ganze 9,6 Millionen Euro Strafe für die Dating-App Grindr

    ✔ Kostenfreie Erstberatung
    ✔ Spezialisierte Rechtsanwälte
    ✔ Über 8000 zufriedene Mandanten
    ✔ Rund Um Service

Telefonische Erstberatung

Verstoß gegen DSGVO: ganze 9,6 Millionen Euro Strafe für die Dating-App Grindr

In Norwegen soll die beliebte Dating-App Grindr wegen Verstoßes gegen die Bestimmungen der Datenschutz-Grundverordnung 100 Millionen dänische Kronen, dies entspricht etwa 9,6 Millionen Euro, zahlen. Dies wurde von dänischen Datenschutzbehörde mitgeteilt.

Nach Einschätzung der Datenaufsicht, sollen die Anbieter der App hochsensible Daten Ihrer Nutzer an Werbepartner und Drittanbieter weitergegeben haben. Personenbezogene Daten wie: Geschlecht, Alter, sexuelle Orientierung, GPS-Standort oder die IP-Adresse sollen dabei ohne eine vorherige Zustimmung der User zu Marketingzwecken an Unternehmen weitergeleitet worden sein. Den Nutzern wird damit jegliche Kontrolle über Ihre Daten weggenommen, so die Datenschutzorganisation. Dies widerspreche den Regelungen der DSGVO-Grundverordnung, die natürlich auch in Norwegen Ihre Geltung entfaltet.

Da zu den Grindr Nutzern homosexuelle, bisexuelle, transgender und queere Menschen gehören, wird alleine mit der Nutzung der App deren sexuelle Orientierung bekannt. Dabei handelt es sich jedoch um Daten, die einen besonderen Schutz genießen. Viele der Nutzer möchten sich in dem Netzwerk sicher fühlen, möchten unerkannt bleiben.

Bereits im vergangenen Jahr hatte der Verbraucherrat (Forbrukerrådet) eine Beschwerde gegen den die Dating-App eingelegt, nun hat es strafrechtliche Konsequenzen. Noch bis zur Mitte des Monats haben die Anbieter eine Möglichkeit sich zu den Vorwürfen zu äußern.

Grindr ist bei weitem nicht der einzige Betreiber der unsensibel mit den Daten Ihrer Nutzer umgeht. Auch die Methoden der Dating Apps Tinter und OkCupid wurden im Jahr 2020 von der norwegischen Datenschützern untersucht und stark kritisiert. Die unbefugte Datenweitergabe erfolgte hier an Drittanbieter wie Facebook, Twitter oder DoubleClick.

Die Entscheidung der Datenschutzaufsicht könnte richtungweisend sein und den Missstand beseitigen, der dadurch entsteht, dass große Unternehmen weltweit von illegal abgegriffenen Informationen über die sexuelle Orientierung, Interessen, politische Ansichten oder Gesundheit Ihrer Kunden Profit schlagen.