Eröffnung Ihrer IT-Firma als GmbH
Die beliebteste Rechtsform in Deutschland ist die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH).
Zur Eröffnung benötigen Sie ein Stammkapital von mindestens 12.500 €. Zur vollen Enthaftung müssen jedoch 25.000 € eingezahlt werden. Bis dies geschieht haften Sie im Zweifelsfall mit den nicht eingezahlten 12.500 € privat.
Vorteile einer GmbH
Die GmbH genießt einen guten Ruf. Sie gibt Ihrem Unternehmen ein seriöses Image. Das begründet sich im hohen Stammkapital und der beschränkten Haftung.
Nachteile der GmbH
Erstgründer sind häufig von dem Mindestkapital von 12.500 € / 25.000 € abgeschreckt. Wenn Sie die Selbstständigkeit zunächst ausprobieren möchten, kann dies eine abschreckende, hohe Investition darstellen. Besser eignet sich die UG (haftungsbeschränkt), die auch einen Haftungsausschluss bietet. Sie kann bereits mit 1€ gegründet werden.
Gründung als UG (haftungsbeschränkt)
Die UG wurde mit einer Sonderregelung in 2008 geschaffen. Sie entspricht der GmbH, nur dass bei ihr keine Mindesteinlage gefordert wird. Theoretisch kann die UG mit 1 € gegründet werden. Praktisch wird eine höhere Einlage erforderlich sein, um die Liquidität der Gesellschaft sicherzustellen. Eine Einzahlung von 12.500 € wie bei der GmbH ist jedoch nicht nötig.
Vorteile der UG
Die Gründung der UG bietet den Vorteil, dass sie eine Beschränkung der Haftung bietet und bereits mit 1 € gegründet werden kann. Gleichzeitig sind die formalen Kosten etwas günstiger als bei einer GmbH. Ihr Privatvermögen ist mit der UG geschützt und eine Privatinsolvenz ausgeschlossen.
Nachteile der UG
Im B2B-Bereich genießt die UG weniger Ansehen als die GmbH. Als IT-Firma werden Sie wahrscheinlich andere Unternehmen als Kunden haben. Wenn Sie meinen, dass Ihre Zielgruppe darauf Wert legt und das Kapital zu Verfügung steht, sollten Sie eine GmbH gründen.
IT-Unternehmen als GmbH & Co. KG gründen
Wenn Sie bereits Erfahrung als Selbstständiger in der IT-Branche haben, könnte die GmbH & Co. KG die passende Rechtsform sein. Vor allem wenn hohe Umsätze erwartet werden können und Gesellschafter steuerlich vorteilhaft beteiligt werden sollen. Für die GmbH & Co. KG sind 12.500€ / 25.000€ erforderlich.
Was spricht für eine GmbH & Co. KG?
Unternehmer entscheiden sich für eine GmbH & Co. KG, wenn sie von der steuerlich vorteilhaften Entnahme profitieren möchten. Sollten etwa Familienmitglieder oder Investoren am Geschäftserfolg beteiligt werden, ohne aktiv im operativen Geschäft tätig zu werden, ist die GmbH & Co. KG vorteilhaft. Als Kommanditisten können diese zum persönlichen Einkommensteuersatz Gewinne entnehmen. Außerdem können Investoren in der GmbH & Co. KG teilhaben, ohne die Rechte und Pflichten eines Gesellschafters zu übernehmen.
Was spricht gegen die GmbH & Co. KG?
Eine GmbH & Co. KG besteht aus zwei Gesellschaften: Der GmbH und der Kommanditgesellschaft. Beide müssen einzeln gegründet und verwaltet werden. Die Gründungskosten und auch die laufenden Verwaltungskosten sind deshalb etwas höher. Daher eignet sich die GmbH & Co. KG für fortgeschrittene IT-Unternehmer, die von Beginn an hohe Umsätze erwarten können.
Soll Ihre IT-Firma von der steuerlich vorteilhaften Entnahme profitieren, aber das Startkapital nicht zur Verfügung stehen, ist die UG & Co. KG geeignet.
IT-Unternehmen als UG & Co. KG gründen
Die UG & Co. KG kann bereits mit 1 € als symbolisches Stammkapital gegründet werden. Dennoch können Steuervorteile realisiert werden.
Die Vorteile einer UG & Co. KG
Die UG & Co. KG ermöglicht die steuerlich vorteilhafte Entnahme für Gesellschafter, die nicht Geschäftsführer sind. Als Kommanditisten können Sie am Geschäftserfolg beteiligt werden. Dabei werden Entnahmen höchstens in Höhe des persönlichen Einkommenssteuersatzes versteuert. Zudem können die Gesellschafter ohne notarielle Beurkundung aufgenommen werden.
Die Nachteile einer UG & Co. KG
Als Mischform besteht die UG & Co. KG aus zwei Unternehmen. Diese müssen einzeln gegründet und verwaltet werden. Erst durch Anpassung der Gesellschaftsverträge entsteht die Verschmelzung. Die Gründungs- und Verwaltungskosten sind daher höher. Sie betragen ca. 1.600€ statt 900€, wie einer einfachen UG.
Zudem leidet die UG & Co. KG unter einem Imagenachteil im Vergleich zur GmbH & Co. KG.
IT-Firma als Einzelunternehmen gründen
Die meisten Unternehmen in Deutschland agieren als Einzelunternehmen. Wenn Sie mit Ihrer IT-Firma die ersten Schritte in Richtung Selbstständigkeit tätigen möchten, ist das Einzelunternehmen eine passende Wahl. Formal genügt hierfür die steuerliche- und die Gewerbeanmeldung.
Vorteile des Einzelunternehmens
Vorteilhaft für IT-Unternehmen ist diese Rechtsform wegen der geringen formalen Anforderungen. Es besteht keine Pflicht zur doppelten Buchführung oder Bilanzerstellung. Es muss auch kein Geschäftskonto eröffnet werden.
Nachteile des Einzelunternehmens
Sie haften mit einem Einzelunternehmen mit Ihrem Privatvermögen für jegliche geschäftlichen Schulden. Das wirtschaftliche Risiko ist hoch. Bei unvorhergesehenen Ereignissen kann eine Privatinsolvenz eintreten. Wir empfehlen daher die Wahl einer haftungsbeschränkten Kapitalgesellschaft für gewerbliche IT-Unternehmen.